Ich möchte heute etwas zur Körung von Bienen schreiben, da mir das Thema mal wieder über den Weg gelaufen ist. Ich finde den Begriff Körung ja erstmal etwas sonderbar bis nichts-sagend wenn man ihn das erste mal hört. Allerdings gibt es den Begriff nicht nur in der Bienenhaltung, sondern im Zucht-wesen ganz allgemein. Man kann sich den Begriff aber auch ableiten. Er stammt wohl von „küren“. Das heißt man kürt ein Volk zur Nachtzucht. Aus dem ü wird halt ein ö. 😉
Was bedeutet die Körung von Bienen bzw. Bienenvölkern und wozu dient sie
Beim Kören der Bienen geht es darum festzustellen, ob ein Bienenvolk den Zuchtrichtlinien einer Bienenrasse entspricht. Das ist von Bienenrasse zu Bienenrasse etwas unterschiedlich, und es kann sich auch mit der Zeit innerhalb einer Bienenrasse verschieben. So war die Varroatoleranz vor der Milbe sicher kein Zuchtziel. In den letzen Jahren ist es ein sehr wichtiges Zuchtziel geworden.
Das Kören von Bienenvölkern dient dazu, Eigenschaften einer Rasse erbfest zu machen und zu halten. Da gerade bei den Bienen der Vater nicht immer ausgesucht werden kann (außer bei der künstlichen Besamung). Bei der Körung wird die Zuchtwürdigkeit eines Bienenvolkes festgelegt.
Die Bienenrasse wo die Körung von Bienenvölkern eine besonders große Rolle spielt, ist die Carnica-Biene. Besonders wichtige Zuchtlinien sind hier die Carnica Troiseck bzw. die Carnica Sklenar. Hier wird neben dem Wesen der Biene auch auf das Äußerliche Erscheinungsbild geachtet. Die Carnica-Züchter führen hier also oft eine Körung ihrer Völker durch um die Eigenschaften der Biene zu verbessern.
Auch für die dunkle Biene gibt es eine Körung. Hier geht es vor allem um den Schutz und die Erhaltungs-zucht dieser Bienenrasse. Für die Buckfastbienen spielt die Körung nicht eine so große Rolle, zumindest nicht, was das äußere Erscheinungsbild anbelangt. Das liegt daran, dass bei der Buckfast gerade das Mischen von Rassen im Vordergrund steht. Allerdings wird auch hier bei der Bienenzucht darauf geachtet, dass die Anlagen Erbfest werden.
Die Körung von Bienen in aus der Basiszucht
Unter Basiszucht wird die Standvermehrung verstanden. Dabei kannst Du als Imker zwar das Volk für die Königin bestimmen, aber die Bestimmung der begattenden Drohnen kannst Du nicht vornehmen.
Zwar kann man auch Bienenvölker aus der Basiszucht kören lassen, aber Zuchterfolge sind hier schwerer zu erlangen, als zum Beispiel bei der Nutzung von Belegstellen oder künstlicher Besamung. Alternativ könnte noch die Mondscheinbegattung eine Rolle spielen.
Allerdings ist eine Körung im Allgemeinen nur dann möglich, wenn die Ausgangsvölker selbst gekört sind. Da für die Körung auch die Leistungen der Vorfahren heran gezogen werden. Und ohne eine Körung der Vorfahren, kann über die Stabilität der Merkmale keine Aussage getroffen werden.
Wichtige Merkmale bei der Körung von Bienen
- Honigleistung (das Volk muss einen Honigertrag über dem Mittel am Stand haben)
- Volkstärke bei der Einwinterung
- Volksstärke bei der Auswinterung
- Frühjahrsentwicklung und Sanftmut
- Ruhe und Wabensitz
- Putztrieb
- Schwarmträgheit
- Widerstandsfähigkeit gegen Bienenkrankheiten und Varroa
- Körpermerkmale
- Flügelindex (Cubitalindex)
- Haarlänge (wird am Überhaar der 5. Rückenschuppe beurteilt)
- Filzbindenbreite
- Haarfarbe
- Panzerfärbung
Wichtig ist oft nicht nur die Leistung des einen Volkes, sondern auch die Leistung der Geschwister-Völker. Sowie die Leistung der Vorfahren.
Der Körmeister (Zuchtrichter) am Bienenstand
Die Körung erfolgt durch den Körmeister. Er beurteilt die Völker, insbesondere stellt er die korrekten Körpermerkmale fest. Er berät die Züchter und hilft bei der Auslese der Völker für die Nachzucht, als auch der Vatervölker. Er berät den Zuchtwart und überwacht die Zuchtbemühungen. Manchmal gibt es auch nicht nur einen Zuchtrichter, sondern ein Zuchtrichterkollektiv.
Bücher zum Thema Bienenzucht
Weitere Links zum Thema Körung
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Körung von Bienen bei Bienen-ingo
Viel Spaß bei der Körung von Bienen wünscht Imkerpate