Die Imkerzeitschrift („die Biene/ ADIZ „) hatte in der Novemberausgabe 2015 über das Honigfahrrad berichtet. Das Jahr 2015 war dabei die Testphase für diese neue Honig-Vermarktung-Idee. In dieser Zeit war die Anmeldung kostenlos. Zeit ein kleines Resümee zu ziehen, wie die neue Idee angekommen ist.
Honigfahrrad die Idee
Die Idee ist es den Trend zu regionalen Produkten zu nutzen und ihn mit dem ökologischen Aspekt des Radfahrrens zu verknüpfen. So wirkt der Honig noch gesünder. Gestarted wurde das Projekt von drei Imkern unter Leitung von Dr. Matthias Schlörholz.
Er und seine Imkerkollegen hatten gute Erfahrungen damit gemacht, den Honig per Fahrrad zu verkaufen. Es lief viel besser als der übliche Haustürverkauf, wo eine gewisse Hemmschwelle vom Kunden überwunden werden muss. Auch ist es für den Honigkunden viel angenehmer, das Produkt geliefert zu bekommen.
Damit auch andere Imker von der Idee profitieren können, wurde bienenfahrrad.de ins Leben gerufen. Hier bekommt jeder Imker seine eigene kleine Internetseite inklusive eigener Email-Adresse. Zusätzlich gibt es noch Werbematerial wie Aufkleber, Visitenkarten und T-Shirts.
Anmeldungen beim Honig Fahrrad und Preise
Inzwischen sind acht Imker auf der Seite aufgeführt. Das heißt also es sind 5 neue Fahrradimker dazu gekommen. Die Imker werden nach Postleitzahlen sortiert. Wenn man bedenkt das es bis jetzt kostenlos war, ist das doch recht wenig. Ich kann mir im Moment nicht vorstellen das das mit einem Abopreis von 4,75 Euro monatlich und einem Neueinrichtungspreis von 18,00 Euro deutlich anzieht.
Wobei ich die Preise echt fair finde. Zu diesem Preis erhält man keine Internetseite. Insofern ist es Schade das die Idee vom Honig-Fahrrad noch recht wenig genutzt wird.
Bedenken und Risiken
Was mich persönlich von einer Anmeldung abhält ist das ich auch ohne eine extra Internetseite meinen Honig mit dem Fahrrad ausliefern kann. Zumal mir die Internetseite ggf. gar nichts bringt, denn die Seite nutzt nur dann, wenn sie auch gefunden wird.
Das funktioniert nur, wenn ich meine Honigkunden direkt auf die Seite von Honig-Fahrrad schicke. Unter dem Begriff Honig kaufen würde meine Seite nicht aufgeführt werden. Da ist Heimathonig.de interessanter allerdings auch teurer. Und dann ist es ja so, dass dort auch jede Menge andere Angebote zu finden sind. Im dümmsten Fall leite ich meine Kunden so zu anderen Imkern um.
Eine Änderung an der Internetseite kostet 12 Euro. Möchte ich Aktionspreise machen, muss ich das vorher berücksichtigen, sonst bezahle ich für jede Preisänderung extra. Auch ist es dann ungünstig nach jeder Honigernte die Seite zu aktualisieren oder auf Ausverkauften Honig hinzuweisen. (Gut ich weiß nicht wie das gehandhabt wird, aber das kann ein enormer Preistreiber sein)
Das Ausliefern von Honig ist zudem eine freiwillige Angelegenheit. Die ich für gute Honigkunden auch gerne mache. Wird es allerdings zur Normalität entsteht auch ein erheblicher zeitlicher Mehraufwand mit dem Honig Fahrrad.
Zudem sind die Kunden heutzutage kurze Lieferzeiten gewöhnt, dass kann zu einem gewissen Stress führen, möglichst zügig auszuliefern.
Vorteile für den Imker
Eine Internetseite zu haben ist definitiv gut. Denn so bist Du überhaupt auffindbar im Netz. Der große Vorteil dabei ist, dass du die Honigpreise hier veröffentlichen kannst, ebenso welcher Honig verfügbar ist.
Das der Honigkunde dich auf dem Honig Fahrrad kommend erwartet, wird dieses auch eher genutzt. Was zumindest für mich gilt, der sein Fahrrad nicht regelmäßig nutzt. Das hilft dann Deiner Fitness und Gesundheit.
Bist Du auf der Seite registriert profitierst Du von jeglicher Pressearbeit von Honigfahrrad mit. Kommen neue Kunden auf die Seite können sie dich finden. So können auch Menschen auf dich aufmerksam werden, die dich und deine Imkerei bisher nicht kennen.
Du kannst auch andere Imkereiprodukte als Honig auf der Internetseite anbieten. Beim Verkauf an der Haustür kommt eine Präsentation dieser Produkte oft zu kurz.
Auch das Werbematerial von Honig-Fahrrad ist durchaus interessant. Denn letztlich ist es immer auch etwas aufwand wirklich erstmal Flyer und Co zu entwickeln und dann noch in ausreichender Zahl zu besorgen.
Übrigens auch wenn Du dich nicht anmeldest lohnt ein Besuch auf der Internetseite. Denn Du findest dort die Preise je Postleitzahl. Das hilft ungemein bei der eigenen Preisfestlegung. Denn es gibt beim Honig ja oft größere regionale Preisunterschiede.
Fazit:
Ich bin noch etwas unschlüssig ob ich das Experiment wage. Aber die Preise bei sind weit fairer als bei Naerbees. Was mir die Sache doch recht sympathisch macht. Wenn ich mich anmelde dann wohl im Frühjahr kurz vor der ersten Honigernte. Dann kann gleich ein Artikel in die regionale Zeitschrift. Dann gibt es auf alle Fälle einen schönen Werbeeffekt.
Ich wünsche Honigfahrrad.de auf alle Fälle viel Erfolg…
Beitrag in der ADIZ zum Honigfahrrad PDF
Hier gehts zur Seite Honigfahrrad.de
Viel Spaß mit Honig-Fahrrad wünscht Imkerpate