Allerorten hört man ja das rauchen schlecht ist. Und bei so mancher überlegt ob das Zigarettenrauchen für Imker ein Vorteil ist. Schließlich vertreibt der Rauch ja die Bienen, oder beruhigt sie. Naja… eigentlich versetzt er sie nur in einen Fluchtzustand. Wie auch immer, neue Studien zeigen, dass Nikotin für die Bienengesundheit eingesetzt werden kann.
Wie Nikotin den Bienen helfen kann
Nikotin ist ein Gift und wirkt gegen Parasiten. Die Bienen rauchen den Tabak bzw. das Nikotin jedoch nicht. Sie tragen es über Tabakpflanzen ein. Daneben gibt es im Blütennektar der Tabakpflanze noch weitere Stoffe, welche die Bienen vor Infektionen schützen. So berichten es Forscher vom US-amerikanischen Dartmouth College (New Hampshire) im Fachblatt„Proceedings of the Royal Society B“.
Die Kollegen um den Biologen Leif Richardson infizierten Hummeln (Bombus impatiens) mit einem Darmparasiten Crithidia bombi. In der Folge prüften sie die Wirkung von 8 Chemikalien, die natürlicher Bestandteil verschiedener Nektarsorten sind. Diese sogenannten Sekundärmetabolite werden von Pflanzen zum Schutz vor Fressfeinden hergestellt. Das Thema ist noch nicht allzu weit erforscht. Allerdings gibt es auch Studien, die zeigen, dass Bienen zur Behandlung eigener Krankheiten auf spezielle Honige zurück greifen. So bevorzugen sie bestimmte Blütenhonige wenn sie von Nosema oder anderen Durchfallerkrankungen befallen sind.
Die Forscher fanden heraus, dass Anabasin, Thymol und Nikotin wie eine pflanzliche Apotheke wirken: Mit Hilfe dieser Inhaltsstoffe reduzierten sie die Folgen der parasitären Infektion um bis zu 81 Prozent.
Nutzen Bienen-Nikotin Pflanzen als natürliche Apotheke?
Damit zeigen die Ergebnisse einen Weg auf, in dem Sekundärmetabolite aus dem Nektar, Bienen gegen Parasiten und Bienenkrankheiten zu behandeln. Bisher ist allerdings noch nicht bekannt, wie genau dies in der Bienenhaltung angewendet werden kann. Die Forschungen stehen hier noch am Anfang.