Bienen kacken Würstchen. Die Maikrankheit und die Gegenmaßnahmen.

Ich habe meinem Bruder dieses Jahr Bienen zum Geburtstag geschenkt. Er hat sich inzwischen auch entschlossen in das Hobby Imkerei einzusteigen. Da er in Potsdam wohnt, habe ich jetzt auch Informationen zur Stadtimkerei aus erster Hand.

Die Übersiedlung der Bienen ist gut verlaufen und kurz darauf kamen viele Fragen auf. Bald schickte er mir ein Bild vom Flugloch mit der Frage ob das normal sei. Genau genommen habe ich dieses Phänomen an meinem Stand noch nie beobachtet.

Die Bienen kacken Würstchen. Hilfe!!!

Sicher habe ich schon verschiedene Bienenkrankheiten theoretisch behandelt. So habe ich mich in Büchern und Foren damit beschäftigt. Aber in der Praxis musste ich dann doch erstmal nachsehen. Nun war schnell klar es handelt sich um die Maikrankheit. Auch wenn wir noch gar nicht Mai haben.

Mein erster Gedanke war, dass es ungewöhnlich ist, dass die Bienen auf das Flugloch koten. Außer beim Reinigungsflug im Frühjahr, wenn es zum ersten Mal raus geht, habe ich das noch nie beobachtet. Und der Reinigungsflug ist durch. Außerdem sind da die Kackhäufchen eher pritschebreit.  Man sieht da überall Kleckse und keine Würstchen.

Die Maikrankheit bei Bienen

Es ist eine Darmerkrankung von adulten Bienen die zu einer Verstopfung führt. Es sind vor allem die Ammenbienen betroffen. Durch die Verstopfung wird der Hinterleib dick und fest. Du kannst mitunter Bienen beobachten die zitternde Bewegungen machen, oder auch Hüpfen oder Kreiseln. Der Kot ist fest und krümelig. Diese Bienenkrankheit kann bei den betroffenen Bienen zum Tod führen. Wenn du mit dem Finger auf den Hinterleib drückst kommt es zur Kotabgabe. Der Kot bildet gelbe bis hellbraune Würstchen.

Ursache der Maikrankheit

• Die Ammenbienen haben Flüssigkeitsmangel. Gilt aber auch für die anderen Bienen
• Wenn ein großes Brutnest versorgt wird, benötigt ein Bienenvolk viel Wasser. Eine kalte Witterung (<15 °C) kann verhindern das der Wasserbedarf durch sammeln gedeckt wird. Gerade durch eine vorangegangene, starke Pollentracht, wird der Effekt verstärkt.
• Es sammeln sich viele Darmbakterien im Darm, die zu Störungen bei Atmung und Muskulatur führen können. Das kann bis zum Tod führen
• Wenn keine Verstopfung vorliegt, kann es sein, dass Pilze wegen Wassermangel nicht abgegeben werden können
• Das Auftreten ist oft im Mai während der Löwenzahnblüte bei Kälteperioden (Eisheiligen)

Maikrankheit behandeln

Zur Behandlung der Maikrankheit werden die Bienen mit einer Zuckerlösung (Zucker : Wasser 1:1 bis 1:3) besprüht. Dazu werden die Waben mit ansitzenden Bienen entnommen und die Bienen werden mit dieser Zuckerlösung besprüht. Das Wasser der Lösung sollte lauwarm sein um die Bienen nicht zu verkühlen.

Mein Bruder und seine Frau haben sich für eine Zuckerlösung von 1:3 entschieden. Das ist die gängigste Dosierung. Bald darauf krabbelten verklebte Bienen aus dem Flugloch. Ein gewisses entsetzen machte sich breit. Sie machten sich Vorwürfe die armen Bienen mit Zuckerlösung gequält zu haben.

Aber die Sache hatte Erfolg, den Bienen ging es schnell besser. Es muss sich also niemand krämen das er den Bienchen schadet.

Der Maikrankheit vorbeugen

Mein Bruder hatte mit seiner Familie gewisse Vorbereitungen getroffen. Dazu gehörte auch eine Bienentränke. In der Stadt hat man natürlich nicht so ein großes Grundstück, dass man die Tränke weiter weg aufstellen kann. Also war sie in unmittelbarer nähe zur Bienenbeute.

Optimalerweise wird empfohlen eine Bienentränke in etwa 30-50m Entfernung aufzustellen. Ich denke nicht das man sich sklavisch daran halten muss. Meine Bienen nutzen zwei Teiche. Einer rechts und einer Links vom Bienenstand. Beide vielleicht 10-20m entfernt. Die Teichränder sind immer gut besucht. Ein Sumpfgebiet verhindert, das allzu unvorsichtige Bienen ins Wasser fallen.

Ein anderer Trick ist es für Kondenswasser in der Beute zu sorgen. Bei meinen Hinterbehandlungsbeuten bildet sich meist ohnehin Kondenswasser. Meistens viel mehr als mir lieb ist. In Hinblick auf die Maikrankheit ist dies aber dann mal ein Vorteil. Eine Möglichkeit für Kondenswasser zu sorgen, ist es eine Plastikfolie auf die Waben direkt über das Brutnest zu legen.

Bettlacher Maikrankheit

Hier bei handelt es sich um eine Pollenvergiftung durch Hahnenfußgewächse. Der Pollen enthält Anemonin. Die Erscheinungen sind die Selben wie bei der normalen Maikrankheit. Hier hilft aber nur mit den Bienen abzuwandern.

Ich wünsche gesunde Bienen bzw. viel Erfolg beim gesundpflegen…