Wer Bienen züchten möchte sollte seine junge Bienenkönigin auf  eine Belegstelle schicken. Dabei gibt es einige Dinge zu berücksichtigen, sonst kommt die Fracht zurück. Auch ist es wichtig die richtige Bienenrasse und damit die richtige Belegstelle zu wählen.

Was ist eine Belegstelle?

Eine Belegstelle ist ein Ort wo Bienenvölker mit vielen Drohnen einer Bienenrasse aufgestellt sind. Man spricht hier auch von Drohnenvölkern. Die Aufstellung dieser Völker erfolgt meist in einem abgeschottetem Tal  (Gebirgsbelegstellen)oder auf einer Belegestellen-insel (Inselbelegstellen). Das ist wichtig, damit sichergestellt ist, dass die Königin(Weisel) in diesem Bereich sicher von einer Drohne der richtigen Rasse begattet wird. Sowohl hohe Berge als auch Wasser um die Belegstelle sorgen dafür, dass keine anderen Bienenvölker unbemerkt zuwandern.

Der Bereich um diese Völker ist ein Belegstellen-Sperrgebiet, und Bienenvölker insbesondere anderer Rassen, aber zum Teil auch der eigenen Rasse, dürfen nicht in diesen Bereich wandern. Dadurch würde die Reinrassigkeit der Art verloren gehen. Insbesondere sind die zu erwartenden Resultate schwer vorherzusehen. Wer dennoch in so einem Bereich seine Bienen aufstellt, muss mit empfindlichen Strafen rechnen.

Die Belegstelle ermöglicht eine gezielte Zucht, auch ohne aufwändige Besamungsinstrumente.

Was sind Alternativen zur Belegstelle

Ein Großteil der Bienenzucht erfolgt in Deutschland über die Belegstellen. Allerdings ist in einigen Bereichen die künstliche Besamung üblich geworden. Die künstliche Besamung erfordert Werkzeuge wie Stereolupe, Besamungsgerät und Narkoseeinrichtung.

Video zur künstlichen Bienenbesamung

Was passiert auf der Belegstelle?

Auf der Belegstelle sind die besagten Drohnenvölker aufgestellt. Sie enthalten besonders viele Drohnen, nachzuchtwürdiger Völker. Sie werden durch die Zuchtvereine und wichtige Züchter zur Verfügung gestellt. Zwar vollzieht eine Bienenkönigin meist nur etwa acht Begattungen, aber auf dem Stand müssen viele tausend Drohnne sein, um die Lufthoheit sicher zu stellen.

Neben den Drohnenvölkern werden jetzt kleine Begattungsvölkchen aufgestellt. Das ist eine kleine Begattungsbeute mit einer unbegatteten Weisel. Diese kleine Beute enthält einige kleine Waben und etwa zwei Kellen Begleitbienen. Die Waben sind wichtig um feststellen zu können, ob die Begattung funktioniert hat und die Weisel in Eiablage gegangen ist.

Die junge Weisel wird bei gutem Wetter einige Hochzeitsflüge durchführen. Solange bis ihre Sammenblase ausreichend gefüllt ist. Im Schnitt sind es etwa acht Begattungen. Die Anzahl der Drohnen welche die Königin begattet, entscheidet mit über die Gesundheit des zukünftigen Bienenvolkes. Dabei ist es entscheidend, dass die Drohnen unterschiedliche Gene haben. Dadurch entsteht eine breitere Genvarianz im Bienenvolk, als wenn es nur eine Mutter und einen Vater geben würde. Diese breite Genvarianz schützt die Bienen vor Bienenkrankheiten.

Nach der Begattung wird die Bienenkönigin wieder zu ihrem Imker zurück geschickt und kann in ihr zukünftiges Volk eingeweiselt werden. In einigen Fällen muss das Kleinvolk dann auch wieder abgeholt werden.

Wie du die richtige Belegstelle für dich findest

Um die richtige Belegstelle für dich zu finden, ist es wichtig, dass Du dich fragst, worauf es dir besonders ankommt. Möchtest Du lediglich Inzucht vermeiden, oder hast Du bestimmte Zuchtziele? Möchtest Du reinrassige Bienen züchten, oder betreibst Du Varianzzucht? Hast Du eine Eigenschaft, welche Du besonders herauszüchten möchtest? Wie Friedfertigkeit oder Honigertrag? Auch eine der wichtigsten Zuchtbemühungen kann in deinem Fokus stehen… Die Varroa-Toleranzzucht…ggf. reicht es dir aber auch eine möglichst nahe Belegstelle zu wählen. Das kann Vorteile haben, da diese Bienen meist auch auf die regionalen Begebenheiten ausgerichtet sind.

Das erste Kriterium ist meist die Bienenrasse wie Carnica, Buckfast oder dunkle Biene (Nordbiene). Im Allgemeinen ist es besser eine Belegstelle der eigenen Rasse zu wählen. Für Varianzzucht und in einige Fällen für die Toleranzzucht, ist es jedoch nicht das wichtigste Kriterium. Bei den Buckfast-Bienen gibt es ohnehin oft das Bestreben, eine Breite Genbasis aufzubauen, ganz wie von Bruder Adam postuliert.

Beim Googeln solltest Du also immer die Bienenrasse und einen Hinweis zum Zuchtziel mit angeben. Das gilt natürlich auch für jede andere Suchmaschine.Belegstelle

wichtige Inselbelegstellen für Carnica-Bienen

Inselbelegstelle Borkum (Carnika Sklenar)  Kontakte aus Züchterliste

Inselbelegstelle Juist (Carnika Sklenar) Kontakte aus Züchterliste

Inselbelegstelle HH-Hallig  (Carnika Sklenar) Kontakte aus Züchterliste

Inselbelegstelle Langeoog (Carnica -Peschetz Code 17-4) Kontakt (2015): Belegstellenleiter: Georg Gebben, Nordstraße 3, 49470 Haselünne, Tel. 05961 / 7175, Mobil 0176 / 39910352

Inselbelegstelle Wangerooge (Carnica Troiseck 1075 Code 17-3) Kontakt (2015): Belegstellenleiter: K. Töbelmann, Tel.: (0421) 5668036, Handy (0160) 92916285, Moordeicher Landstr. 19, 28816 Stuhr

Inselbelegstelle Spiekeroog (Carnica- Troiseck, Linie Hoffmann) Kontakt (2015): Tel.-Nr. (04976) 619 von 17:00 bis 18:00 Uhr

Inselbelegstelle Puan Klent (Carnica-Peschetzbiene) Kontaktformular

wichtige Inselbelegstelle für Buckfast Bienen

Inselbelegstelle Baltrum  (Buckfast) Kontakt: Detlef Kremer Landstr.56, 26506 Norden Telefon 0173 818 07370173 818 0737 e-mail: kremer-norden@gmx.de

Insel-belegstelle Langeness/Hooge (Buckfast B410(FF)+ B29(HGS)) Kontakt: Hansgeorg Schell Alter Postweg 7  / 29364 Langlingen/Nienhof Tel. 05082 / 443 oder 0173-2164226

Insel-belegstelle Ruden (Buckfast A58(WP) + B58(WP)) Kontakt:ruden@buckfast-mv.de

Inselbelegstelle Oie (Buckfast B184(PJ)) Kontakt:oie@buckfast-mv.de

Inselbelegstelle Ameland (Buckfast) Kontakt: Mail: gvdvelde@tiscali.nl Mail: alekuperus@ziggo.nl

 

wichtige Gebirgsbelegstellen für Carnica-Bienen

Gebirgsbelegstelle S-Charl (Schweiz) (Carnika Sklenar) Kontakte aus Züchterliste

 

wichtige Landbelegstellen für Carnica Bienen

Landbelegstelle Hirchgrund (Carnika Sklenar) Kontakte aus Züchterliste

 

wichtige Landbelegstellen für Buckfast Bienen

Landbelegstelle Lautenthal (Buckfast  A5(CS) Anatolica Breeder No. 2014)  Kontakt:     w.salau@t-online.de  v.mehlig@freenet.de

Landbelegstelle Darß (Buckfast)  Kontakt: gelm@buckfast-mv.de

Landbelegstelle Gelm (Buckfast) Kontakt: gelm@buckfast-mv.de

 

Toleranzbelegstellen

Toleranzbelegstelle Norderney  Kontakt: mail(at)bienenbelegstelle-norderney.de

Siehe auch Arbeitsgemeinschaft Toleranzzucht

Belegstellen für die dunkle Biene

Belegstellen Zuchtverband für dunkle Biene


 

Ablauf bei der Beschickung einer Belegstelle

Beispielhafte Anforderungen bei einer Beschickung: Die genauen Anforderungen sind bei der jeweiligen Belegstelle nachzufragen, bzw. zu recherchieren

  1. jeder Sendung sollte ein amtliches Gesundheitszeugnis (Deutsch) beigelegt werden. Sendungen aus Sperrgebieten sind nicht erlaubt. Ohne Gesundheitszeugnis werde die Bienenvölker nicht aufgestellt, die Kosten fallen dennoch an.
  2. Imker-Landesverband und Imkervereinigung muss angegeben werden
  3. Königin muss in Jahresfarbe gekennzeichnet werden
  4. Es dürfen keine Drohnen im Begattungsvolk sein. Sobald ein Drohn entdeckt wird, wird die Sendung umgehend zurück gesandt und die vollen Kosten in Rechnung gestellt

    Miniwabe für Belegstelle
    Kleine Wabe für EWK
  5. Beschickungen sind nur  im EWK (Einwabenkästchen) (1/3 Normalmaß) möglich ( Achtung hier gibt es unterschiede, sie müssen ggf. angemeldet werden)
  6. Futterkammern für EWK sollten mindestens 500 g Futter enthalten, um bei drei Wochen Aufenthalt die Versorgung zu gewährleisten
  7. Die Abstammungsunterlagen der Drohnenvölker werden bei der Rücksendung/Abholung beigefügt
  8. Bei Temperaturen über 25 °C dürfen keine Bienen transportiert werden.
  9. Der Sendung müssen Rücksendepapiere ausgefüllt beigefügt werden

 

Transportunternehmen für Belegstellenbeschickung

Fa. FIDO Transport, Gewerbestraße 6, 26835 Brinkum, (Ansprechpartner: Herr Florian Gehring Tel. 04950 / 8058839, Fax 04950 / 806375 sowie Frau Sabine Fehse, Tel. 0491 / 4541613), Es wird der Transport von Sendungen vom Züchter zur Belegstelle übernommen. Es liegt ein gesondertes Info-Blatt vor, das auch vom Landesverband Weser-Ems angefordert werden kann. Die Abholung der Sendungen beim Züchter erfolgt nur montags durch die Firma FIDO Transport . Die Rücksendung erfolgt nur mittwochs bzw. donnerstags.  (für einige Ostseebelegstellen)

Gebühren für eine Beschickung

Die sind natürlich unterschiedlich und können von Belegstelle zu Belegstelle abweichen. Außerdem ist es davon abhängig ob man im Landesverband der jeweiligen Zuchtgemeinschaft ist. Die Belegstellengebühr beträgt 5,00 EUR je Königin für Auswärtige liegt sie bei 5 Euro 50. Allerdings kommen noch Transport und ggf. Fährkosten hinzu.

Viel Erfolg mit der Belegstellen-Beschickung wünscht ImkerpateImkerpate

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