Leider hat man als Imker ja früher oder später den Fall, dass man unsicher ist, ob eine Bienenkönigin im Volke ist. Am Anfang erkennt man solche Völker nicht auf den ersten Blick. Mit der Zeit bekommst Du ein Gefühl dafür, wo Du einen genaueren Blick benötigst bzw. eine Weiselprobe machen musst. Die müssen wir bitte besser heute als morgen machen. Wenn zu lange gewartet wird, könnte Drohnenbrütigkeit entstehen. Manchmal sehen wird die Königin aber einfach nur nicht.
Völker erkennen die keine Weisel/Bienenkönigin mehr haben.
Wenn ich Honig ernte im Sommer und ein Volk habe, dass erstaunlich mehr Honig hat als andere Völker, dann schaue ich auch in den Brutraum. Denn ggf. muss auch der von Honigwaben befreit werden, damit die Königin noch Platz hat um Eier zu legen. Meist ist es dann aber so, dass gar keine junge Brut oder Eier mehr zu finden sind. Oder das gar Drohnenbrütigkeit vorliegt. Sie produzieren dann oft mehr Honig, da sie die Energie die sie in die Aufzucht der Brut stecken würden nun in die Honigernte fließt. Die Völker müssen jedoch noch recht lang Weiselrichtig gewesen sein, sonst würden die Bienen die Arbeit weitgehend niederlegen. Das kann passieren, wenn die junge Königin von einem Hochzeitsflug nicht zurück kommt. Hier kannst du eine Weiselprobe machen.
Ein anderes Anzeichen könnte sein, dass sehr wenige Bienen im Volk sind, oder dass sie besonders stechlustig sind. Hier gibt es auch den Begriff „stupfig“. stupfige Völker stechen also vermehrt. Völker die so handeln haben, dann meist auch weniger Vorräte. Die sie dann umso energischer verteidigen. Die Vorräte sind in diesem Fall so gering, da sie die Sammelaktivität weitgehend eingeschränkt haben.
Grundsätzlich erkennt man das eine Königin im Volk ist, wenn man eine Wabe mit Eiern (Stiften) findet. Findest Du keine Waben mit Eiern, dann gibt es wahrscheinlich keine Königin. Die Eier sollten möglichst Lückenlos auf der Wabe vorliegen. Bzw. sollte man ein geschlossenes Brutnest auf den Waben erkennen. Die Stifte sollten einzeln in den Zellen vorhanden sein und möglichst mittig in der Zelle stehen. Sind die Eier mehrheitlich schief und am Rand, kann Drohnenbrütigkeit vorliegen. Kommt es nur vereinzelt vor, dann kann es sich auch um die ersten Legeversuche der neuen Königin handeln. Wenn Du Eier auf den Waben findest brauchst Du keine Weiselprobe machen. Es würde nichts bringen.
Drohnenbrütigkeit. Was ist das?
Drohnenbrütigkeit ist wenn im Volk zwar Eier gelegt werden, daraus aber nur Drohnen werden. Man spricht dann auch von Buckelbrut. Was daran liegt, dass wenn Drohneneier in Arbeiterinnenzellen gelegt werden, daraus trotzdem Drohnen werden. Die Drohnen haben aber in der Zelle zu wenig Platz, weshalb sich die Zelle anhebt und eben einen Buckel bildet. Es entsteht die Buckelbrut oder eben Drohnenbrütigkeit.
Ein Volk kann drohnenbrütig sein, wenn es eine Königin hat, die nicht befruchtet wurde. Weil es zum Beispiel kein gutes Wetter für einen Hochzeitsflug gab. Dann kann die Königin zwar Eier legen, aber eben nur umbefruchtete, woraus immer Drohnen werden. Eine solche Königin kann auch später nicht mehr begattet werden.
Drohnenbrütigkeit kann auch entstehen, wenn keine Königin mehr im Volk ist und eine Arbeitsbiene zur Afterweisel wird. Sich also bei Ihr die Fortpflanzungsorgane entwickeln. Leider kann so eine Afterweisel auch nur Drohneneier legen. Man erkennt ihr Gelege daran, dass die Eier meist am Rand der Zelle kleben, da ihr Hinterleib zu kurz ist, um den Zellenboden zu erreichen. Oft legt sie auch mehr als ein Ei in die Zelle.
Bei der Drohnenbrütigkeit ist das Brutnest sehr verteilt. Das kann jedoch auch vorkommen, wenn sich das Brutnest auf einer ehemaligen Pollenwabe befindet. Auch hier würden große Lücken im Brutnest entstehen.
Bei Drohnenbrütigkeit bzw. Buckelbrut gibt es eine Königin im Volk. Daher funktioniert die Weiselprobe hier nicht. Bzw. sie funktioniert schon. Aber leider sagt die Weiselprobe nichts über die Qualität der Königin aus.
Weiselprobe machen. Vorgehen.
Wenn wir die Weiselprobe machen, dann hängen wir eine Brutwabe mit Eiern und jungen Maden in das zu testende Volk. Hat das zu testende Volk selbst solche Waben, dann hat es im allgemeinen noch eine Königin. Eine Ausnahme bildet hier nur die Drohnenbrütigkeit. (Siehe oben) Wenn Du dir nicht sicher bist, ob die Eier in der Wabe aus Drohnenbrütigkeit herrühren, dann kannst Du natürlich trotzdem die Weiselprobe machen.
Die zugehängte Wabe kannst Du mit einer Reiszwecke/Reisnagel kennzeichnen um sie bei der späteren Probe zu erkennen. Nach einiger Zeit musst Du dann prüfen ob die Bienen Weiselzellen angelegt haben auf der zugehängten Wabe. Man nennt diese Zellen auch Nachschaffungszellen. Da sie angelegt wurden nachdem die Königin abhanden gekommen ist.
Im Allgemeinen reicht es eine Wabe mit Brut zuzuhängen. Überzählige Weiselzellen kannst Du später ausbrechen und die beste Zelle stehen lassen. Wer sich etwas mehr Mühe macht, Der hängt vorgefertigte Weiselzellen in das zu testende Volk. Dabei werden Zellen mit Arbeiterinnenlarven ausgeschnitten und vereinzelt. Die hintere Zelle wird zusammengedrückt und die Zelle mit der Larve wird deutlich gekürzt. Der obere Teil wird dann mit Alufolie umwickelt. Dann nimmst Du den Zahnstocher und stichst durch die zusammengedrückte hintere Zelle und steckst diese Zelle dann mit der Larve nach unten gerichtet in eine Wabe im Brutraum. Davon solltest Du ein paar Zellen mehr machen, falls die Larve dabei beschädigt wird. Bis zu acht Zellen kannst Du da schon machen.
Werden diese Zellen dann angenommen, weißt Du das keine Königin vorliegt und Du hast eine optimale Weiselzelle und keine Nachschaffungszellen. Das heißt Du kannst diese Königin einfach schlüpfen lassen um das Volk wieder zu beweiseln.
Mögliche Fehler
Manche Anfänger hatten vereinzelte Eier gesehen und trotzdem die Probe gemacht. Aber Eier kommen von einer Weisel, egal ob von einer befruchteten oder unbefruchteten. Eine Afterweisel hat genau den selben Effekt wie eine richtige Bienenkönigin. Sobald eine vorhanden ist, werden erstmal keine Nachschaffungszellen gezogen. Den die Königin sendet blockierende Pheromone aus.
Nach einen Blick ins Forum waren mit einige Beiträge aufgefallen, wo die Brutwabe oben in den Honigraum gehängt wurden. Im Honigraum sind aber weniger Ammenbienen. Deshalb ist es besser die Probewabe nicht ob in den Honigraum sondern unten in den Brutraum zu hängen. Gibt es bereits keine Brutwaben mehr, können wir auch noch die ein oder andere verdeckelte Brutwabe zuhängen, damit neue Ammenbienen schlüpfen.
Weiselprobe wie lange?
Oft wird gefragt: Die Weiselprobe wie lange muss man da warten? Dann müssen wir mindestens einen Tag warten. Werden an der Wabe mit der jungen Brut Weiselnäpfchen angeblasen, dann hat das Volk mit ziemlicher Sicherheit keine Königin. Restrisiko wäre, dass die Königin nur noch nicht begattet ist, oder zu legen begonnen hat. Die Bienen empfinden eine Königin erst als Königin wenn sie Eier legt. Beginnt die Königin damit, dann werden die angefangenen Weiselzellen aber meist auch zurück gebaut.
Die Frage: Die Weiselprobe wie lange muss ich warten? Kennt aber auch eine andere Antwort. Nämlich 5-7 Tage. Bei so vielen Tagen ist dann die Variante wo das Restrisiko mit der umbegatteten Königin minimiert ist und Du statt angefangenen Weiselzellen ganze Weiselzellen finden kannst.
Wenn Du weißt das eine Königin geschlüpft ist, solltest Du erst in 14 Tagen nach Eier suchen. In noch mal ein paar Tagen gibt es vielleicht schon verdeckelte Brut. Ob Brut vorhanden ist siehst Du auch daran, ob Pollen eingetragen wird.
Wann funktioniert es am besten
Nicht in allen Monaten im Jahr werden von den Völkern gleich gerne Nachschaffungszellen gezogen . In Monaten ohne „r“ ist die Zeit in der sich die Bienen vermehren. Jetzt gibt es auch genug Drohnen zur Begattung. Das geht im Mai los. Aber auch im Juni, Juli und August ist die Begattung sicher gestellt.
Zwar kann man in Ausnahmefällen auch mal Nachschaffungszellen im Februar und März finden. Aber hier müssen die jungen Königinnen großes Glück haben noch begattet zu werden. Denn solche Königinnen sind nur für ca. 30 Tage bzw. 4 Wochen fruchtbar. Nach etwa 7 Tagen legt sie Eier. Bei solchen Völkern ist es jetzt wichtig, dass sie mit ausreichend Pollen versorgt sind um die Brut aufziehen zu können. Den gibt es ab März und ab Mai in rauen Mengen.
Weiselprobe negativ ?
Wenn wir die Weiselprobe machen und die Weiselprobe negativ ist. Es wurden Nachschaffungszellen angelegt. Dann heißt das, es ist keine Königin im Volk. Dann musst Du eine neue Königin zusetzen oder dem Volk die Möglichkeit geben sich eine neue Königin zu ziehen.
Ist eine Weisel im Ableger ?
Würde man heute einen Brut-ableger bilden, dann müsstest Du etwa 4-5 Wochen warten bis Du auf Eier oder Brut prüfen kannst. Registrieren wir hier Zellen in denen mehrere Eier sind, müssen wir nicht gleich in Panik geraten. Junge Königinnen brauchen meist ein paar Tage bis sie das Eier legen perfekt beherrschen. Grenzen die Eier immer genau aneinander dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch das wir umsonst Angst hatten. Die Junge Weisel wird bald genau ein Ei in eine Zelle legen und keine zwei mehr. Bald können wir hier verdeckelte Brut registrieren.
Manchmal nimmt der Ableger auch die zugesetzte Weisel nicht an oder eine geschlüpfte geht beim Hochzeitsflug verloren. In diesem Fall müssen wir solchen Völkern wieder eine Bienenkönigin zusetzen.
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Ich hoffe die Informationen waren hilfreich. Dein online Imkerpate.
2 replies to "Weiselprobe machen. Wie lange warten bei der Weiselprobe?"
Ich glaube da ist Dir ein Fehler unterlaufen..
Zitat:
„Weiselprobe negativ ?
Wenn wir die Weiselprobe machen und die Weiselprobe negativ ist. Es wurden keine Nachschaffungszellen angelegt? Dann heißt das es ist keine Königin im Volk. Dann musst Du eine neue Königin zusetzen oder dem Volk die Möglichkeit geben sich eine neue Königin zu ziehen.“
Wenn Sie eine NZ schaffen, dann ist doch keine Königin drin. Jetzt bin ich total verwirrt. :o(
Ja danke für den Hinweis. Ich habe das korrigiert…