Als ich mit der Imkerei begonnen habe, hatte ich drei Bienenvölker. Bei dieser Anzahl hat es vollkommen ausgereicht einen Sonnenwachsschmelzer zu benutzen. Ich hatte den von meinen Großeltern „geerbt“, als ich deren Bienen übernommen habe. Meine Großeltern haben mit der Carnica-Rasse geimkert, weshalb ich jetzt auch diese Bienen mein eigen nenne.
Die ersten Sommer waren warm und auch als sich meine Völker verdoppelten, kam ich mit dem Sonnenwachsschmelzer gut zurecht. Ich besorgte mir jedoch noch ein paar Näpfchen zum reinstellen. Ich habe übrigens einen selbstgebauten Sonnenwachschmelzer. Vielleicht schaffe ich es ja nochmal eine Selbstbauanleitung für Sonnenwachsschmelzer ins Netz zu stellen.
Hier im Bild siehst Du meinen selbstgebauten Sonnenwachsschmelzer mit dem ich die Waben einschmelze.
Sonnenwachsschmelzer. Die Waben müssen ausgeschnitten werden
Ein Nachteil des Sonnenwachsschmelzers, den ich damals noch nicht kannte war, dass man die Waben dazu möglichst Ausschneiden muss. Dass heißt die Wabe wird aus dem Rähmchen herausgeschnitten. Die Sonne macht es dann so warm, das es schmilzt und in einem kleinen Behälter zusammenläuft. Das Problem dabei ist, dass alle Drähte des Rähmchens durchschnitten werden und später neu eingezogen werden müssen.
Es ist wichtig das in dem Sammelbehälter etwas Wasser drin ist, sonst bekommt man das Wachs ziemlich schwierig wieder raus.
Waben einschmelzen bevor sie die Wachsmotten fressen
Als ich dann mehr als zehn Völker hatte, kam ich mit dem Sonnenwachsschmelzer nicht mehr hinterher. Die Völker produzieren ja knapp 10 Waben pro Volk. Dass sind fast 100 Waben. An guten Sommertagen kann auch ein Sonnenwachsschmelzer mal 10 Waben einschmelzen. Aber dann muss man ihn auch ständig bedienen. (ich muss dazu sagen, das meiner für nur zwei Waben ausgelegt ist, es gibt auch welche wo man 10-12 Waben einschmelzen kann)
Irgendwann hatte ich mal Waben in einer leeren Beute gelagert. Als ich sie öffnete kam mir eine Traube von Wachsmottenlarven entgegen. Die Larven waren so zahlreich, dass sie das Holz der Rähmchen total zernagt hatten. Auch die Beute hatte an einigen stellen etwas abbekommen. Für einen Angler wäre das wohl eine tolle Sache gewesen.
Das Problem ist also, dass es im Sommer wenn die Sonne scheint so warm ist, dass sich auch die Wachsmotten entwickeln. Nur wenn man geeignete Lagerplätze hat, muss man dieses Problem nicht berücksichtigen.
Ich kaufe einen Dampfwachsschmelzer
Da ich dann ständig nur damit beschäftigt wäre, sobald die Sonne scheint Waben in den Schmelzer zu geben, habe ich mir einen Dampfwachsschmelzer zugelegt. Das hat zudem den Vorteil, dass ich das Waben einschmelzen im Winter machen kann. Da habe ich dann auch keine Probleme mit den Wachsmotten. Die Waben die ich aufhebe sind Futterwaben und umbebrütete Leerwaben. Da geht die Motte nicht dran.
Voller Erwartung habe ich dann meinen Dampfwachsschmelzer ausgepackt und in Betrieb genommen. Nun ja. Man kann damit zumindest bis zu 12 Waben auf einmal einschmelzen. Dabei entsteht jedoch auch eine Menge Schmodder. Also Wabenrestepampe…
Das wieder aus dem Wachsschmelzer zu holen ist etwas eklig und unangenehm. Zudem habe ich mir dabei auch mal die ein oder andere Klamotte versaut. Ist es noch heißt geht es gut raus, dann verbrennt man sich am Heißen Wachs aber schon mal die Finger. Auch ist in der Masse noch etwas Propolis drin. Dadurch klebt es besonders. Auch Pollenwaben schmelze ich meist ein, die Pollen finden sich dann auch in der Matschepampe wieder.
Der Dampfwachschmelzer mit dem ich die Waben eingeschmolzen habe, funktionierte ansonsten gut. Mich störte jedoch, dass das Wachs welches sich sammelte, immer kleine Türmchen baute. Das Wachs muss danach noch mal in heißem Wasser erhitzt werden damit es eine ordentliche Fläche bildet.
Ich habe das erst nicht gemacht, dann merkte ich aber bald, dass sich in den Nischen vom Wachs kleine Honigwasseransammlungen befanden. Die wurden dann von Obstfliegen besiedelt und sie gärten zudem. Das bedeutete auch, dass das Wachs jetzt irgendwie gegoren roch.
Alles in Allem konnte ich mit dem Dampfwachsschmelzer jedoch den ganzen Warenvorrat einschmelzen. Und in den meisten Fällen blieben dabei die Drähte im Rähmchen erhalten. Ich musste dann nur noch die Mittelwände einlöten und fertig war die neue Mittelwand.
Welche Waben einschmelzen -Dunkle Waben einschmelzen
Die unbehüteten Waben schmelze ich normalerweise nicht ein. Nur Waben die schon so dunkel sind dass sie ein Festmahl für die Wachsmotte wären. Zudem kann ich darin keine Honig ernten, weil er dann Sauer schmecken kann. Und zum brüten sind die Waben nicht geeignet, da die Bienen dann etwas kleiner werden und die Zellen mit Krankheitserregern belegt sein könnten.
Wenn du dunkle Waben einschmelzen willst, dann musst Du einfach nur die Handprobe machen. Halte die Wabe gegen das Licht und eine Hand dahinter. Kannst Du die Hand noch sehen, dann ist die Wabe noch OK.
optimale Verwendung vom Sonnenwachsschmelzer
Der Sonnenwachsschmelzer dient eigentlich auch nicht dazu die bebrüteten Waben einzuschmelzen. Er ist vor allem für die Drohnenwaben und das Bauwachs von Wildbau zu verwenden. Ebenso das Entdeckelungswachs kann darin gut eingeschmolzen werden. Der Vorteil ist, dass man so besonders helles und sauberes Wachs erhält. Das eignet sich zum Beispiel gut für Salben, zum Beispiel Propolissalbe oder Salbe mit Gelée Royal. Wenn noch Honig in den Waben ist, dann sammelt er sich am Boden des Behälters. Den kannst du dann dem Futter beimengen.
Viel Erfolg beim Waben einschmelzen wünscht Imkerpate