Tracht-Pflanze mit BieneAls Imker benutzt man oft schnell das Wort Tracht, ohne daran zu denken, dass dieses Wort nicht jedem geläufig ist. Deshalb möchte ich hier einen kurzen Abriss dazu geben was Tracht ist und welche Trachtarten es gibt.

Was ist Tracht

Von Tracht spricht der Imker wenn er meint das eine bestimmte Pflanzenart oder Honigtauquelle zur Zeit viel Nektar oder Pollen liefert. Wenn man es konkretisiert wird das Bild etwas klarer. Wenn eine Obstblütentracht vorliegt, dann blühen gerade die Obstbäume und die Bienen sammeln Nektar von den Obstbäumen.

In den meisten Fällen ist bei Tracht eine Quelle für Honig gemeint. Es gibt aber die Pollentracht. Da Pollen ein wichtiger Eiweißspender ist und die Bienen ihn brauchen, damit das Bienenvolk möglichst schnell wächst, wandern Imker auch in Pollentrachten.

Wichtige Trachten

Obstblüte-oder auch Frühtracht

Hierbei handelt es sich um Kirschen, Äpfel und Birnbäume, die meist gemeinsam blühen. Je nach Witterung wird sie begleitet durch starke Löwenzahnvorkommen. Diese Tracht ist im Frühjahr. Es ist hier wichtig dafür zu sorgen, dass die Völker für diese Tracht stark genug sind und dass genügend Arbeitsbienen ausfliegen können um den Nektar auch zu sammeln.

Die Obstblüte oder auch Frühtracht liefert einen sehr hellen und milden Honig, mit einem hohen Anteil von Traubenzucker. Man kann diese Tracht auch als Entwicklungstracht für schwächere Völker nutzen. Denn wenn die Bienen dieses Schlaraffenland erleben, explodiert ihre Entwicklung förmlich.

Rapsblüte oder Rapstracht

Leider fällt sie meist mit der Obstblüte zusammen. Der Raps blüht Anfang Mai. Raps ist als Trachtpflanze ergiebiger als die Obsblüte. Sie zählt zu den sichersten Trachten, da man nur wenige schöne Tage braucht um eine zufriedenstellende Menge Honig zu ernten. Der Rapshonig ist noch Traubenzuckerlastiger und Heller als die Obstblüte. Geschmacklich ist allerdings die Obstblüte meist vorzuziehen. Bei Rapstracht füllen die Bienen die Waben recht schnell.

Akazien und Sommerblüte oder Sommertracht

Eigentlich ist es in unseren Breiten nicht die Akazie sondern die Robinie, welche man bei uns auch als Akazie bezeichnet, welche den flüssig bleibenden Honig liefert. Sie blüht Anfang Juni und ist als Vorsommertracht oft eine Anwandelung wert.

Die Robinie honigt am besten in warmen Nächten. Der Honig ist sehr hell, klar und bei Sortenreinheit immer flüssig. Was am hohen Anteil des Fruchtzuckers liegt.

Des weiteren fällt in diese Tracht die Himbeere, Heidel und Preiselbeeren, Taubenkirsche, Berberitze Geißblatt, Kreuzdorn und Schneebeere. Wer Glück hat, bei dem wächst auch ein Faulbaum, der ja eigentlich kein Baum sondern ein Strauch ist.

Im Hochsommer sind es vor allem die Wiesen mit ihren Blumen und Kräutern welche den meisten Honig liefern. Dieser Honig eignet sich aufgrund der vielen Kräuter gut für Honigkuren.

Die Waldtracht

Die Waldtracht zählt vor allem in Mittel- und Süddeutschland zu den wichtigsten Trachten. Sie ist in Süddeutschland die Haupttrachtquelle der Imker geworden. Waldtracht oder Waldhonig ist eine Honigtautracht. Das heißt der Honig kommt nicht von Blüten sondern von Blattläusen. Diese scheiden den Zucker als Stoffwechselprodukt ihrer Verdauung aus und die Arbeitsbienen sammeln es ein.

Besonders gerne wird hier von den Imkern in die Tannen- und Fichtenwälder gewandert. Dem Umfang nach ist die Fichte die bedeutendste Waldtrachtpflanze.

 

Eine gute Tracht wünscht dir dein online Imkerpate

 

 


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