Als Hobbyimker verkauft man seinen Honig nicht gerade in Übersee. Es ist eher der Nachbar oder der Kollege der den Honig kauft. Im Supermarkt ist es oft nicht so einfach seinen Honig oder gar andere Produkte zu einem angemessenen Preis anzubieten. Die Konzerne kaufen meist beim Großhändler ein.
Schwarzwälder Schinken aus Spanien. Honig aus Mexiko und Brasilien
Das Marketing in den Kaufhäusern hat es längst erkannt. Überall wird ein regionaler Bezug hergestellt. Die Masche wird immer dreister. Da kauft man schon mal Schwarzwälder Schinken, der eigentlich aus Spanien kommt. Oder Sylter Salat, der weder dort Produziert wird, noch dessen Rezept von dort kommt.
Beim Transatlantischen Handelsabkommen mit den USA geht es ja auch genau um solche Sachen. Eine Thüringer Bratwurst oder echt holländischer Käse müssen eben auch in den USA produziert werden können.
Wir bekommen in Deutschland inzwischen mehr Honig aus Mexiko, als aus Deutschland selbst. Auch Brasilien versorgt die EU besonders gut. Es ist der Anteil der beim Honig unter dem Satz aus nicht EG Ländern zu verstehen ist. Oft wird dieser regionaler Honig also untergemischt und dann doch als europäisches Produkt verkauft.
Wie lange lässt sich der Verbraucher täuschen?
Es ist nicht so, dass es den Verbrauchern nicht bekannt ist. Aber es wird der Gesellschaft gerade erst so richtig bewusst, wie unsinnig das teilweise ist. Anfangs war Bio auch eine Randerscheinung die belächelt wurde. Heute hat jeder Supermarkt eine eigene Bio-waren-Palette.
In der Zeitschrift „enorm“ (Zeitschrift für Soziales Unternehmertum) steht ein schöner Satz: Lokal ist das neue grün. Auch die Supermärkte beginnen das zu verstehen und setzten immer mehr auch auf regionale Produkte. Wobei einige den Begriff noch sehr weit fassen und Brasilien bei ihnen noch als heimisch gilt.
Was regional ist und was nicht ist auch gar nicht so einfach festzulegen. Ohne Rechtsrahmen fordern wir jedoch nur die Kreativität der Marktingleute und Unternehmen heraus. Um einen gemeinsamen Rahmen zu finden, will die Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner jetzt für einen neue Kennzeichnung sorgen, welche dem Verbraucher mehr Klarheit gibt.
Dieses Regionalfenster (Kennzeichnung) soll garantieren, dass die Hauptzutat zu 100 % aus der Region stammt und mindestens die Hälfte des Inhaltes ausmacht. Allerdings soll es freiwillig sein.
Na das können wir mit Sicherheit auf unser Honigglas packen. 😉
Was bedeutet dieser Trend für uns Imker
Es bedeutet das Märkte inzwischen aufgeschlossener darauf reagieren, wenn wir unseren Honig oder andere Bienenprodukte in ihren Regalen anbieten möchten. Denn es tut dem Image gut, die Regionalen Produkte zu unterstützen. Da sollte für den Markt nicht so sehr der Verdienst, sondern der Imagegewinn im Vordergrund stehen.
Wenn das wirklich ein Trend ist, dann werden wir wohl bald auch mehr Honigkunden haben. Und wir sollte überlegen, wie wir unser Produkt in Zukunft vermarkten. Den die Regionalität ist ein großer Trumpf bei der Vermarktung.
Ich bin gespannt wie sich das entwickelt…Dein Imkerpate