Jemand hat mir vor kurzem einen interessanten Artikel zugesteckt. Der Artikel handelte eigentlich von der Zucht von varroaressistenten Bienen. Dabei schildert Matthias Engel vom Bieneninstitut Kirchhain die angewandten Methoden der Bienenzucht.

Was ist die Mondscheinbegattung bei Bienen und Warum wird sie durchgeführt?

Vielleicht können wir uns die Mondscheinbegattung beim Menschen vorstellen, aber bei Bienen? Die fliegen ja Abends gar nicht mehr. Wie soll also die Begattung in luftigen Höhen und im Mondlicht zustande kommen?

Bei der Mondscheinbegattung geht es tatsächlich um einen Hochzeitsflug der Bienenkönigin bei Mondschein. Natürlich wird auch für Drohnen in der Luft gesorgt. Da die Königin normalerweise nicht ausfliegen würde, werden hier spezielle Tricks angewendet.

Jetzt stellt sich die Frage, warum soll die Begattung denn im Mondschein stattfinden? Werden die Bienenkinder dadurch schöner oder gesünder? Naja,bedingt durch die Zucht vielleicht. Der ganze Aufwand mit der Mondscheinbegattung wird betrieben, damit die richtigen Drohnen mit der richtigen Bienenkönigin zusammen kommen. Hier wird quasi nicht mit einer Belegstelle oder der künstlichen Befruchtung gearbeitet, um sicher zu stellen das die richtigen Drohnen zum Zug kommen, sondern es wird an der Uhr gedreht.

Wie funktioniert die Mondscheinbegattung?

Da die Bienen Nachts normalerweise nicht fliegen, muss für die Mondscheinbegattung an der Uhr gedreht werden. Die Bienen müssen glauben, es ist Tag. Um das zu gewährleisten, werden die Bienen tagsüber in eine dunkle Kühlkammer gestellt. Die Bienen halten dann folgsam Nachtruhe.

Abends wenn es noch warm ist, kommen sie wieder ins freie und die Mondscheinbegattung kann ihren Lauf nehmen. Natürlich braucht es auch ein entsprechendes Drohnenvolk, was vorher kalt gestellt wurde.

Wie ist das mit der Uhrzeit beim Hochzeitsflug der Bienenkönigin?

Letztens habe ich einen Bericht gehört, darin wurde erläutert, dass es normalerweise unwahrscheinlich ist, dass die Bienenkönigin von Drohnen einer anderen Rasse begattet wird. Und zwar hat sich überall dort, wo mehrere Rassen an einem Ort leben, für jede Bienenrasse eine Uhrzeit für den Hochzeitsflug herausgebildet. So fliegt die eine Rasse halt morgens und die andere abends.

In Australien ist jetzt etwas problematisches passiert. Zwei Bienenrassen sind aufeinander getroffen, welche die gleichen Paarungszeiten haben. Dadurch gibt es zur Zeit in Australien große Königinnenverluste auf der einen Seite und nicht korrekt entwickelte Bienenbrut auf der anderen Seite.

Für die eine Bienenkönigin ist der Drohn der sie begattet zu groß, dadurch können sie sich nicht voneinander lösen und verenden beide. Die kleineren Drohnen, können die große Königin zwar begatten, aber aus den Eiern wird keine befruchtete Larve. Aufgrund dessen wird mit Ernteausfällen in Australien gerechnet.

Auch ja, wer die Mondscheinbegattung mal ausprobieren will (vielleicht auch mit dem Partner ;-)) dem wünsche ich viel Spaß dabei. Bestes gelingen wünscht ImkerpateImkerpate


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