Imkerei Nebenerwerb. Welchen Nebenverdienst habe ich, wenn ich eine nebenberufliche Imkerei betreibe?

Ich habe die Hobbyimkerei meiner Großeltern übernommen. Und die meisten der 90.000 Imker in Deutschland sind Hobbyimker. Allerdings ist es ein Hobby, bei dem immer wieder mal etwas hängen bleibt. Was nicht heißt, dass man nicht alles wieder investieren kann. Es gibt nur etwa 500 Berufsimker in Deutschland, der Rest hat eigentlich einen Imkerei Nebenerwerb. Um diese Zahlen zu halten, müssten pro Jahr etwa 1000 bis 3000 neue Personen Imker werden.

dein Nebenverdienst bei einer Nebentätigkeit als Imker

Der Nebenverdienst als Imker ist wie in allen Bereichen von verschiedenen Faktoren abhängig. Das kann 1.000 Euro im Jahr sein, geht aber auch gut bis auf 25.000 Euro. Das hängt auch ein bisschen davon ab, wie gut du die Nebenprodukte der Imkerei vermarktest. Die Nebenprodukt der Imkerei sind zum Beispiel Propolis, Pollen, Gelee Royal, Bienenwachs, Bienenenwachskerzen, sowie Bienenköniginnen und Ableger von Bienenvölkern. Bienengift zählt heute eher nicht mehr dazu, da es inzwischen industriell hergestellt werden kann.

Wen du dich mit der Apitherapie beschäftigst, kann das auch zusätzliche Einnahmequellen, bzw. eine bessere Vermarktung ermöglichen. Auch die Met-Herstellung bzw. der Verkauf von Met können zusätzliche Einnahmen bringen. Zudem gibt es viele Imkereien mit großen und kleinen Erfindungen.

Um dennoch zu einer Zahl zu kommen, hier mal eine Daumenregel wie der durchschnittliche Verdienst pro Volk aussehen kann.

Optimale bzw. maximale Schätzung vom Nebenverdienst

Bei optimalen Verkaufspreisen und erhöhter Ausnutzung der Nebenprodukte der Imkerei können pro Bienenvolk etwa 500 Euro Umsatz erzielt werden. Das ist allerdings die Kategorie der Profi-imker. Diese Zahl hat mit ein Berufsimker gegeben. Da kommen dann noch ein paar kosten dazu.

Das entscheidende hierbei ein hoher Verkaufspreis beim Honig, sowie die Breite Ausnutzung der Bienenprodukt-Palette. Der Preis bei diesem Imker für ein 500 g Glas Honig  war im Minimum bei 4 Euro. Im Schnitt verdiente er etwa 6,50 Euro pro Glas. Dieser Preis ist Möglich durch die regelmäßige Teilnahme an Honigprämierungen.

Der zweite wichtige Punkt ist die Betriebsweise inklusive der richtigen Bienenrasse bzw. Bienenlinie. Gutes Bienenmaterial und das richtige Beutensystem ist hier wichtig. Die meisten Berufsimker setzen hier inzwischen auf die Buckfast-Biene. Bei den Beuten dominiert die Magazinbeute unter den Beutenarten.

Die Bienenkrankheiten und die Varroabekämpfung muss man da natürlich im Griff haben.

Ein weiterer Trick lag in der perfekten Honig-Lagerung und dem richtigen Honig auftauen. Dafür ist es notwendig die Honigverordnung genau zu kennen.

Rechnen wir das mal nach, unter der Annahme das ein Volk pro Jahr im Schnitt etwa 40 kg Honig liefert und der Imker 100 Völker hat, dann kommen wir auf 40 * 2 * 100 * 6,5 Euro =  52.000 Euro.

Bei 100 Völkern sind wir allerdings schon Berufsimker und die Imkerei ist nicht nebenberuflich.

Realistische Schätzung bei einer Imkerei im Nebenerwerb

Annahmen:

• 20 Völker
• 25 Kilo Durchschnitt pro Bienenvolk
• 4 Euro Verkaufspreis pro 500 Gramm

Das macht einen Nebenerwerbs-Umsatz von 20*25*2*4 Euro = 4.000 Euro Imkerei Nebenverdienst.

Das ist nur der Umsatz, wir haben aber auch Kosten pro Volk.

Annahme Kosten variabel:

• 5 Euro Varroabekämpfungsmittel (Je nach Mittel auch höhere Kosten)
• 10 Euro Bienenfuttersirup oder selbst hergestelltes Winterfutter (je nach Futter auch höhere Kosten)

Das macht in Summe 20 Völker * (5+10) Euro = 300 Euro Kosten.

Dazu kommen dann noch Kosten für Geräte. Und dafür kann jedes Jahr der Betrag schnell drauf gehen.

Allerdings kannst Du auch mit anderen Produkten Geld verdienen. Siehe Artikel Bienenprodukte.

Deshalb gibt es eine Festlegung des Finanzamtes, dass die Imkerei bis zu 30 Völkern als Liebhaberei gilt. Was soviel heißt wie, bei unter 30 Völkern ist kein Gewinn zu erwarten. Allerdings behält sich das Finanzamt vor hier ggf. trotzdem genauer zu prüfen, ob hier die Imkerei nebenberuflich nicht doch etwas abwirft.

Imkerei Nebenerwerb Steuern & Nebenerwerbslandwirtschaft

Im Grunde zählt die Imkerei zur Landwirtschaft, weshalb man auch von einer Nebenerwerbslandwirtschaft sprechen kann.  Die Nebenerwerbslandwirtschaft kann einen steuerlichen Effekt haben.

In der Steuerklärung müssen die Bienen erst ab 30 Bienenvölkern angeben werden, da sie vorher als Liebhaberei gelten. Ein Imkerei Nebengewerbe ist es eigentlich nicht, da es wie gesagt, ein Landwirtschaftlicher Betrieb ist. Es sei denn Du kaufst viele Produkte zu, bzw. hast eine hohe Weiterverkaufsrate, dann wirst du als Gewerbe eingestuft. Das ist der Fall, wenn 30 % deiner Umsätze aus solchen Produkten kommen.

Wie gesagt ist die Imkerei eigentlich ein Landwirtschaftsbetrieb. Solltest Du aufgrund der 30 % Regel allerdings ein Gewerbe anmelden müssen, dann einfach bei deinem Zuständigen Finanzamt anrufen. Die schicken dir dann das richtige Formular.

Die Berufsgenossenschaft der Imker sieht die Grenze zur Beruflichen Imkerei übrigens ab dem 26. Volk gegeben. Weshalb ab diesem Zeitpunkt Beiträge fällig werden.

Imkerei Nebenerwerb anmelden

Es kann unter Umständen sinnvoll sein, eine Gewerbe bzw. den Nebenerwerb anzumelden. Und zwar dann, wenn größere Investitionen anstehen. Denn dann ist es Möglich die Vorsteuer/Mehrwertsteuer zurück zu bekommen. Allerdings bist Du an diesen Status dann auch mindestens 5 Jahre gebunden.

Weitere detailliertere Informationen zu Imkerei Nebenerwerb und Steuern findest Du im Artikel Imkerei Steuern.

Tipps und Tricks aus dem Imkerforum zum Thema nebenberufliche Imkerei

Im Imkerforum kursieren einige interessante Tipps zu dem Thema Imkerei Nebenerwerb. Auch was die Berufsgenossenschaft angeht, kann hierüber etwas geregelt werden.

Um dem Thema der 30 Völker Grenze (Finanzamt) bzw. der 25 Völker Grenze (der Berufsgenossenschaft) zu entgehen, können die Völker auf Familienmitglieder und Bekannte aufgeteilt werden. Allerdings fallen hier ggf. noch mal extra Beiträge für den Imkerverein an. Denn eigentlich sollten diese Personen dann auch gemeldet sein.

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Was verdient ein Imker?

interessante Bücher zu diesem Thema:

Dieser Artikel stellt keine Steuerberatung dar, sondern ist lediglich eine Informationssammlung zu dem Thema Imkerei Nebenerwerb.

Viel Erfolg mit der Imkerei im Nebenerwerb wünscht Imkerpate.