Als ich mit dem imkern anfing, wollte ich das Honiglager bis zur nächsten Saison leer haben. Was mir auch immer gelang. Beim Honigkurs meinte der Berufsimker, wie wichtig es ist dass das Honiglager voll ist. Der Honig sollte nicht unter Wert verkauft werden, lieber sollte man ihn einlagern. Es kommt immer irgendwann ein Engpass am Honigmarkt. Dass kann ein Jahr mit schlechter Ernte sein. Insbesondere bei Sortenhonigen gibt es immer wieder Engpässe, da sie nicht in jedem Jahr gleich verfügbar sind. Manchmal hat man auch nicht so viele Bienenvölker, oder die Bienen sammeln wetterbedingt weniger.
Wie lange kann man Honig lagern?
Zu Honig muss man wissen, dass er bei optimaler Lagerung selbst über viele Jahre haltbar ist. Das Beste dabei ist, dass er vor allem ohne große Qualitätseinbussen gelagert werden kann. Somit können wir bei schwankenden Honigernten den Honig getrost ins Lager legen. Den nicht jedes Jahr gibt es jede Tracht.
Die optimale Lagertemperatur ist 10°C bis 18 °C. Die Luftfeuchtigkeit sollte mindestens unter 60 % sein. Neben der Trockenheit des Raumes ist es wichtig, dass der Lagerraum geruchsneutral ist. Da der Honig diese Gerüche quasi anzieht und in sich aufnimmt.
Beim Lagern von Honigwaben muss man darauf achten, dass sie nicht von der Wachsmotte oder gar dem kleinen Beutenkäfer befallen werden.
Einfluss der Wärme auf die Lagerfähigkeit von Honig
Im Honig arbeiten die Enzyme Saccharase und Diastase. Ein Maß für die Naturbelassenheit von Honig wird deshalb über den HMF-Gehalt festgestellt. HMF steht fürHydroxymethylfurfural. Es ist das Maß für die Honigqualität schlechthin.
Wird Honig zu lange erhitzt oder bei zu langer und schlechter Lagerung des Honigs sinkt die Enzymaktivität und der HMF-Gehalt steigt. Die Invertase ist dabei viel wärmeempfindlicher als die Diastase. Auch der pH-Wert spielt dabei eine Rolle. Blütenhonige sind vom pH-Wert eher sauer, weshalb der HMF-Wert auch schneller ansteigt. Waldhonig ist dagegen weniger sauer, weshalb die Bildung von HMF langsamer passiert.
Bei der Qualitätsbestimmung im Labor kann man auch die Aktivität der hitzelabilen Inhibine (Glukose Oxidase) prüfen. Auch sie nimmt mit der Lagerung ab. Was auch Einfluss auf die Heileigenschaften haben kann.
Einfluss der Luftfeuchtigkeit auf Honig
Da Bienenhonig sehr hygroskopisch ist, nimmt er die Feuchtigkeit aus der Luft auf wenn diese erhöht ist. (mehr als 60 %). Gerade Keller haben oft höhere Luftfeuchtigkeiten. Dann muss besonders darauf geachtet werden, dass die Honiggefäße luftdicht verschlossen sind. Bei manchen Gefäßen lohnt es sich ein Wachspapier zwischen Deckel und Gefäß zu haben, damit es dicht ist.
Veränderung der Honigfarbe unter verschiedenen Lagerbedingungen
Wird der selbe Honig bei unterschiedlichen Licht und Wärmeverhältnissen gelagert, dann bekommt er auch eine andere Farbe.
Desto mehr Licht und Temperatur der Honig ausgesetzt ist, desto dunkler wird er. Selbst Rapshonig kann dann seine helle Farbe verlieren und dunkel wie Sommerhonig werden. Dabei wirkt es sich auch einzeln aus. Also wenn der Honig nur dunkel aber Warm (bei Zimmertemperatur) oder nur Warm und dunkel gelagert wird. Wird er dunkel und bei ca. 15 °C gelagert, bleibt er schön hell.
Die optimalen Behälter zum Lagern von Honig
Das Wichtigste ist, dass die Behälter Luftdicht verschlossen werden können. Deshalb gibt es auch im DIB-Glas eine Deckeleinlage, die sorgt für Luftdichte.
Die besten Materialien sind Behälter aus Weissblech, Chromstahl, Aluminium und lebensmittelechtem Kunststoff.
Beim Verkaufsgebinde sind Gläser das beliebteste Material. Es gibt aber auch Verkaufsverpackungen aus Kunststoff, sowie Weissblecheimer. Es gab mal Paraffindosen als Verpackung. Was aber inzwischen verboten ist, da sie giftige Substanzen freisetzen.
Viel Erfolg beim Honig lagern wünscht Imkerpate