Als Imker stehst Du wenn Du mit deinen Bienen wandern möchtest vor der Frage, woher Du dein Gesundheitszeugnis für die Bienen bekommst. Wenn Du auf dem Weihnachtsmarkt Met verkaufst, brauchst Du übrigens auch ein Gesundheitszeugnis allerdings für die selber.
Gesundheitszeugnis. Wann ist es notwendig?
Gesundheitszeugnis Bienen
- wenn Du mit den Bienenvölkern wanderst
- beim Verkauf von Nachzuchten der eigenen Völker, als Ableger oder Jungvölker (ab Entfernungen über 2 km vom ursprünglichen Standort)
Gesundheitszeugnis Imker
- Als Imker benötigst Du es wenn Du z.B. warmen Met auf dem Markt verkaufen möchtest
- Es gilt eigentlich für alle Fälle wo mit offenen Lebensmitteln gearbeitet wird. Das würde für den Imker eigentlich dann gelten, wenn der Honig mit irgendwelchen Rezepten weiterverarbeitet wird. z.B. wenn Du ein Imker-Café betreibst. Oder eben bei der Zubereitung von eigenem Met
- für das Abfüllen von Honig und die Gewinnung von anderen Bienenprodukten ist es meines Wissens nach nicht notwendig
Was wird beim Gesundheitszeugnis für die Bienen gemacht?
Der Tierarzt oder der Bienenseuchensachverständigen kommt an den Stand und entnimmt eine Futterkranzprobe. Dabei handelt es sich um Honig der rund um das Brutnest eingelagert wird. Diese Probe wird dann ins Labor verschickt. Zusätzlich werden die Völker auch bezüglich anderer Bienenkrankheiten in Augenschein genommen.
Zwar könntest Du die Futterkranzprobe auch selbst einschicken, aber dann bekommst du nur eine Bestätigung, dass keine Amerikanische Faulbrut (AFB) vorliegt. Damit erhältst Du aber kein Gesundheitszeugnis für die Bienen.
Das Gesundheitszeugnis wurde vor allem wegen der AFB eingeführt, weil diese Krankheit eine sehr ansteckende Seuche ist. Bei verdacht ist sie deshalb auch Anzeigepflichtig (Beim Veterinäramt). Wird sie irgendwo entdeckt, wird der Bienenstand dekontaminiert, also meist wird alles verbrannt. Alle Bienen-Wanderbewegungen von und in die Gegend werden unterbunden. Es wird also zum Sperrbezirk erklärt.
Die meisten anderen Bienenkrankheiten sind nicht ganz so ansteckend oder bedrohend. Derzeit wächst allerdings das Risiko das der kleine Beutenkäfer nach Europa kommt. Auch er ist vom Imker anzeigepflichtig.
Normalerweise werden mehrere Proben von einem Stand zusammengefasst, da bei Ansteckung sehr Wahrscheinlich alle Völker betroffen sind.
Das Ergebnis der Proben wird ca. 1-4 Wochen später zum Imker gesandt.
Was wird beim Gesundheitszeugnis für den Imker gemacht?
Beim Imker ist es etwas einfacher als bei den Bienen. Du muss sich beim zuständigen Gesundheitsamt melden und einen Termin vereinbaren. Dann bekommst Du eine etwa. 30 min Belehrung (teilweise einfach einen Film gezeigt). In dem es vor allem darum geht bei Ansteckenden Krankheiten nicht mit Lebensmitteln zu arbeiten. Ebenso gibt es Hinweise zu verschiedenen Hygiene-Maßnahmen.
Am Ende musst du für die Belehrung unterschreiben.
Woher bekommt der Imker das Gesundheitszeugnis für die Bienen?
Du bekommst es beim zuständigen Veterinär, zumindest initiiert er dann die weiteren Vorgänge. Unter www.amtstieraerzte.de findest Du deinen zuständigen Amtstierarzt. Alternativ kann es auch durch einen Bienenseuchensachverständigen durchgeführt werden.
Oft gibt es einen im Verein. In jedem Fall muss der Tierarzt oder der Bienenseuchensachverständige bei der Entnahme der Futterkranzprobe anwesend sein.
Wie lange gilt das Gesundheitszeugnis?
Das für die Bienen gilt etwa neun Monate, also eine ganze Bienensaison lang. Das für den Imker hält etwa 2 Jahre, dann muss zumindest der Arbeitgeber seinen Angestellten eine Nachfolgebelehrung anbieten. Siehe auch www.gesundheitszeugnis.de
Gesundheitszeugnis kosten. Für Bienen und Imker
Für ein ausgestelltes Gesundheitszeugnis können die Kosten stark variieren.
Die Kosten setzen sich ungefähr so zusammen ( Setzt sich zusammen aus verschiedene Proben für je 6-10 Bienenvölker):
- 0,25 EUR je Anfahrtskilometer
- 20,00 EUR Laborkosten
- 10,00 EUR für die Ausstellung des Zeugnisses
Teilweise kann die Prüfung vom Verein übernommen werden. Die Vereine besitzen meist Kontingente bei der Tierseuchenkasse. Die Kontingente reichen meist nicht für alle Imker, aber meist wandert auch nicht jeder. Die Menge der Kontingente ist so bemessen, dass es für ca. 15-25 Prozent der Imker reicht.
Die Kosten für den Imker sind auch recht variabel. Manche Branchen bekommen das Gesundheitszeugnis umsonst, da es die Berufsgenossenschaft bezahlt. Das könnte insofern auch bei Berufsimkern gelten. Die Spanne ist etwa 7-30 Euro.