Gestern hatte ich einen Artikel gelesen, wo es um das Essen von Bienenlarven ging. Sogar die EU fördert das Essen von Insekten mit 4 Millionen Euro. In anderen Artikeln ist von 3 Mio die Rede. Da inzwischen immer wieder propagiert wird, die Drohnenbrut zur Varroabekämpfung auszuschneiden, fragt man sich unweigerlich wohin mit den Waben und den Larven.
Wer Hühner hat, füttert die damit. Auch wenn das in Deutschland nicht so gerne gesehen wird. Denn eigentlich ist das füttern von Tieren mit Tieren untersagt. Ich habe im Dorf einen Abnehmer der sie für die Aufzucht von jungen Kücken benutzt. Da sind sie wenigstens nicht verschwendet. Das Verbot die Tiere zu verfüttern kommt übrigens aus dem Seuchenschutz.
Drohnenlarven essen bald im Kindergarten und der Grundschule
Derzeit untersucht man in der EU, ob es durch das Essen von Insekten zu Allergien kommt. Ist das nicht der Fall, möchte man das bereits die Kindergartenkinder an Insekten als Nahrungsmittel gewöhnt werden. Das soll verpflichtend sein für alle Mitgliedstaaten werden. Das Ziel dahinter halte ich für sehr gewagt. Man meint es bis 2020 zu schaffen den Protein und Kalzium-Bedarf vorrangig über Insekten zu decken.
Immerhin ist es in vielen Teilen der Welt normal Insekten zu essen. Für 2,5 Milliarden Menschen ist das völlig normal. Vor allem in den Tropen, gibt es einen reich gedeckten Tisch an Maden. Sie treten dort in hoher Zahl auf und sind das ganz Jahr verfügbar. Es gibt immerhin etwa 1000 essbare Insektenarten. Bienen gehören da auch dazu.
Ich denke dass ist auch für uns Imker eine Chance auf diesen Zug aufzuspringen. Beim nächsten Besuch im Kindergarten oder der Grundschule können wir fragen ob die Kinder Drohnenlarven essen möchten. Natürlich sollten wir gleich ein paar mitbringen. 😉
Vorteile wenn wir Drohnenlarven essen statt Kühe und Schweine
- Drohnenlarven enthalten viel Protein, sowie wertvolle Omega 3 Fettsäuren, Mineralstoffe und Vitamine
- Drohnenlarven brauchen weniger Futter um die gleiche Menge Fleisch zu bilden
- Drohnenlarven können auf engem Raum Produziert werden
- Die Vermehrung von Bienen ist Klimafreundlicher als die von Kühen
- Es ist ein Beitrag zum Naturschutz
- Das Chitin im Insektenpanzer bindet im menschlichen Darm Cholesterin, wodurch der Cholesterinspiegel gesenkt wird
- Bienen haben selten Krankheitserreger die auch dem Menschen gefährlich werden
- Drohnenlarven enthalten Apilarnil, welchem eine gesundheitliche Wirkung zugesprochen wird.
Wird es bald normal das wir Drohnenlarven essen?
Das wird es wohl eher nicht. Denn die EU fördert zwar die Verzehrung von Insekten. Jedoch sieht sie davon ab, die Europäer umzuerziehen. Stattdessen versucht man die proteinhaltigen Tierchen einfach dem Essen beizumischen. Übrigens nehmen wir bereits jetzt etwa ein halbes Kilo Insektenreste zu uns ohne es zu merken. Sie stecken in Brot, Fruchtsaft und Salat. Sie werden einfach mit verarbeitet.
Zwar werden auch in vielen Ländern Insekten gegessen, man redet aber meist ungern über die Insektendiät. Die meisten wissen, dass sie von der westlichen Welt dafür für primitiv gehalten werden. Genau wegen dieser Vorurteile haben es auch Drohnenlarven noch nicht auf den Speiseplan geschafft.
Grundsätzlich assoziieren wir mit Insekten Krankheitsüberträger, weshalb es ein Tabu ist sie zu essen. Obwohl eher das Gegenteil der Fall ist, da sie evolutionär weit entfernt sind vom Menschen.
Geschichte der Insektenernährung in Europa
Früher waren Insekten auch in Europa teil der Ernährung. Die Griechen und Römer aßen gerne Heuschrecken und andere Krabbeltierchen. In Deutschland gab es Maikäfersuppe noch im 19. Jahrhundert, als beliebtes Rezept. Trotzdem waren sie nie ein so wichtiges Nahrungsmittel wie in anderen Teilen der Welt. Was man drauf zurückführt, dass es in den gemäßigten Zonen im Winter keine Insekten gibt. Und wenn doch, dann nur in kleinen Mengen. Allerdings habe ich nichts vom Griff in die Bienenbeute gefunden.
Effizienz bei der Proteinproduktion
Nun Bienen und Insekten produzieren weniger Treibhausgase als Rinder und Schweine und benötigen nur 1/10 so viel Land. Insekten erzeugen pro Kilogramm Futter zwölf mal so viel Nahrung wie Rinder und fünf mal so viel wie Schweine. Hierfür gibt es zwei gute Gründe. Zum einen ist ein viel größerer Teil ihres Körpers essbar. Du kannst bei Grillen zum Beispiel das Außenskelett aus unverdaulichem Chitin und die Beine abrechnen, dann bleiben noch 80 Prozent des Körpergewichts übrig. Nur etwa 55 Prozent von Hühnern und Schweinen sind essbar, bei Rindern 40 Prozent.
Andere Larven der Imkerei essen
Übrigens werden in Mexiko gerne Larven einer Motte (Hypopta agavis) gegessen. Vielleicht sollten wir mal probieren ob unsere so unbeliebte Wachsmotte nicht auch ein Leckerbissen ist. Immerhin gilt sie als sehr fettreich und süßlich.
Aufruf an die Mutigen. Mehr Drohnenlarven Essen oder Wachsmottenlarven essen
Naja, wer jetzt nicht Appetit bekommen hat, dem kann man nicht helfen. 😉
Ich denke jetzt schon über das ein oder andere Verkostungsexperiment nach. Ich werde davon berichten.
Guten Appetit beim Drohnenlarven essen wünscht dein online Imkerpate