Es ist gar nicht so leicht die richtige Bienenbeute für sich zu finden. Da gibt es so viele Kriterien. Anbei mal eine Auflistung zu den Vorteilen und Nachteilen der verschiedenen Bienenbeuten.
Ober- oder Hinterbehandlungsbeute
Bei Oberbehandlungsbeuten wird die Beute von oben geöffnet und bearbeitet. Die Waben werden herausgehoben.
Der typischste Vertreter ist die Magazinbeute. Hier werden einzelne Kästen (Zargen) übereinander gestapelt. Die Beuten stehen im allgemeinen frei in der Landschaft.
Pro(+) und Kontra(-) der Magazinbeute
+ die meisten modernen Betriebsweisen sind auf die Magazinbeute ausgerichet
+ man hat hohe Zeitersparnisse beim bearbeiten der Völker
+ Völker lassen sich hier leicht über aufsetzen vereinigen
+ können gut auch als Lager genutzt werden
+ eigenen sich gut zum Wandern
- Einfaches einengen und erweitern der Völker durch Zugabe oder Entnahme einer Zarge.
- Einfaches prüfen auf Schwarmlust
- Varroabehandlung kann schneller durchgeführt werden
- Man muss ggf. schwer heben -> Ungünstig bei Rückenleiden
Alternativ gibt es als Oberbehandlungsbeute noch die Golz-Lagerbeute
Hier sind alle Waben in einer Ebene, es wird nicht gestapelt, Brut und Honigraum sind hier hintereinander, statt übereinander.
Pro(+) und Kontra(-) der Golz-Lagerbeute
- Zeitersparnisse bei Durchsicht, da man mit einem Blick das ganze Volk sieht
- man muss nicht schwer heben
- wenn man wenige Waben entnimmt kann man danach durchblättern
- Völker lassen sich hier auch gut vereinigen
- Varroabehandlung kann schneller durchgeführt werden
- eignen sich nicht zum Wandern
- für die herausgenommenen Waben benötigt man einen Wabenbock
- eher untypisches Wabenmaß
Die Hinterbehandlungsbeute ist besonders geeignet für Bienenhäuser und Bienenwanderwagen.
Pro(+) und Kontra(-) der Hinterbehandlungsbeute
- man muss nicht schwer heben
- Das Fenster ermöglicht eine schnelle Einschätzung des Volkszustandes ohne das Volk öffnen zu müssen
- Die Temperatur des Fensters und Schwitzwasser geben Hinweise auf den Brutzustand
- Am Baurahmen vor dem Fenster ist der Volkszustand ablesbar
- Baurahmen lässt sich leicht zur Varroakontrolle heraus nehmen
- Zur Gesamtdurchsicht müssen alle Waben entnommen in einem Wabenbock abgestellt und wieder einzeln zurück gehängt werden
- Einige Maßnahmen wie Beträufelungen in die Wabengassen zur Varroabekämpfung lassen sich hier nicht durchführen
- Schwarmkontrollen sind zeitaufwändig, da alle Waben einzeln entnommen werden müssen.
- Das Vereinigen von Völkern ist schwieriger
Ich selbst habe sowohl Hinterbehandlungsbeuten in einem Bienenhaus, als auch Magazinbeuten, welche ich daneben gestellt habe. Mein Bienenhaus ist mir sehr wichtig, allein zum verstauen der ganzen Utensilien. Hier riecht es auch so schön typisch nach Bienen. Die Hinterbehandlungsbeuten habe ich kostenlos bekommen, da die meisten Imker auf Magazinbeuten umsatteln. An den Hinterbehandlungsbeuten schätze ich vor allem die Möglichkeit zum schnellen Blick ins Volk ohne es öffnen zu müssen. Das Fenster ermöglicht es auch ohne Schutzkleidung meine Neugier zu befriedigen.
Bei den Magazinbeuten kann ich insbesondere in der kalten Jahreszeit nicht mal eben einen Blick reinwerfen und tue es dementsprechend auch nicht. Ich muss allerdings zugeben, dass das arbeiten am und mit dem Volk bei den Magazinbeuten deutlich schneller geht.
Das gilt für das einfüttern im Spätsommer wo es für die Magazine Aufsätze gibt, oder einfach über einen Eimer gefüttert wird. Die Vermehrung der Bienen ist hier leichter und vor allem die Varroabekämpfung, da hier viel von oben gearbeitet wird. Meine Überwinterungsquote mag daher bei den Magazinbeuten auch besser sein, als bei den Hinterbehandlungsbeuten.
Fazit: Insofern man kein Problem mit schwerem Heben hat, empfehle ich Magazinbeuten. Insbesondere deshalb da fast alle modernen Betriebsweisen sich auf Magazinbeuten beziehen. Wodurch es hierfür auch das meiste Zubehör gibt. Selbst Zargen mit Fenstern kann man haben für jeden der gerne beobachtet.
Bienenbeute Holz oder Kunststoff
Es gibt Bienenbeuten Arten aus Kunststoff und aus Holz. Beides hat seine vor und Nachteile. Es lohnt sich auch hier, sich etwas an den örtlichen Verhältnissen zu orientieren. Dies kann von Vorteil sein, wenn Du Dich mit Imkerkollegen vor Ort über Betriebsweisen austauschst oder gar Beuten tauschen möchtest. Im Norden von Deutschland gibt es eher Kunststoff mit Normalmaßrähmchen. Im Süden gibt es eher Holzbeuten mit großen Waben (Langstroth oder Zander).
Holzvorteile:
- Atmungsaktiv
- Lässt sich durch abflammen desinfizieren
Kunststoffvorteile:
- ist leichter
- isoliert im Winter besser
Ich persönlich bevorzuge Holzbeuten. Ich kann da sorglos mit dem Stockmeißel rumkratzen um Propolis und Wachs zu entfernen. Mit dem Bunsenbrenner lässt sich eine Beute zudem schnell desinfizieren.
Zudem habe ich bei den Kunststoffbeuten meine Sorge, dass sie bei Wind umfallen. Vor allem wenn mal wieder ein Unwetter angekündigt wird.
Die Bienenbeutenart schnell ausgewählt
Schreibe nun eine Liste mit den 5 Punkten die dir bei Bienenbeuten am wichtigsten sind. Dann sieh im Artikel nach, welche Beutenart deinen Bedürfnissen am nächsten kommt. Mehr zu den einzelnen Beutenarten findest du im Artikel…
Was Du unbedingt über Bienenbeuten wissen solltest.
Viel Erfolg bei der Auswahl der richtigen Bienenbeuten Arten wünscht Imkerpate