Als Imker verwendet man schnell den Begriff Zarge ohne drauf zu achten, dass vielen gar nicht geläufig ist, was das eigentlich ist. Da auch ich den Begriff immer mal wieder im Blog verwende, möchte ich hier ein paar Erläuterungen zur Zarge geben. Immerhin ist die Zarge ein zentrales Arbeitsmittel und damit ein Ansatzpunkt für Geld und Zeit-Spar-maßnahmen.

Was ist eine Bienen-Zarge?

Zarge, Bienenzarge, Bienen zarge, Bienen Zargen, BienenzargenMit der Zarge ist nicht der Rahmen um die Tür gemeint. Der Begriff Zarge kommt aus der Magazinimkerei und beschreibt eine Ebene der Bienenbeute bzw. Bienenwohnung. Es gibt eine bis zwei Zargen für den Brutraum und eine bis mehrere Honigraum-zargen. Beide sind so konstruiert, dass sie bewegliche Rähmchen bzw. Waben halten können. Des Weiteren gibt es noch die Futterzarge. Diese Bienen-Zarge wird auf die Beute aufgesetzt und mit Flüssigfutter gefüllt.

Futterzarge, Futterzarge Bienen, Futter Zarge BienenDer Beuten-Deckel und der Beuten Boden gelten nicht als Zargen. Sie sind im Allgemeinen aus Kunststoff wie bei der Segeberger Beute (meist aus Styropor) oder aus Holz.

Die Zarge muss zum Rähmchenmaß bzw. zum Wabenmaß passen. Es gibt Bienenbeuten die je nach Kaltbau oder Warmbau verschiedene Wabenmaße tragen können.

Es gibt auch noch andere Zargenmaße wie die Halbzarge. Bei der Halbzarge handelt es sich um eine Zarge, welche halbhohe Rähmchen tragen kann. Das ist von Vorteil bei der Sortenhonig-ernte. Oder bei sehr kurzen Tracht-perioden. Denn die Waben sind dann einfach schneller voll und die Bienen können so nicht so einfach unterschiedliche Honige eintragen.


 

 

Arbeiten im Zusammenhang mit Bienen-Zargen

Wenn wir darüber nachdenken bei den Zargen Zeit zu sparen, müssen wir uns vor Augen führen, welche Arbeiten wir hier haben.

  1. Reinigen von Bienen-Zargen
  2. Transportieren von Bienenzargen
  3. Bauen von Zargen
  4. Streichen von Zargen
  5. Lagern von Zargen
  6. Umsetzen von Zargen
  7. Wandern mit Zargen
  8. Schwarmverhinderung

Schauen wir mal was wir machen können, um in diesen Bereichen Geld zu sparen.


 

Zeit sparen beim Reinigen von Bienen-Zargen

Wenn wir die Bienen-zarge reinigen kratzen wir die groben Bestandteile mit dem Stockmeißel ab. Der Rest kann durch Abflammen desinfiziert werden, wenn wir eine Holzbeute haben. Bei Styropor-Beuten (allerdings auch bei Holzbeuten) reinigen wir die Zarge mit Ätznatron (bzw. Natronlauge) Die Natronlauge macht uns die Reinigung recht einfach, denn es löst das Bienenwachs und Propolis an der Beute, allerdings müssen wir auf Metalteile achten, da sie je nach Metal bei dieser Reinigung oxidieren.

Das Abflammen geht bei geringen Stückzahlen und normaler Verschmutzung schneller. Da nicht erst ein großes Behältnis mit Natronlauge aufgesetzt werden muss. Es ist damit auch kostengünstiger. Denn für ein großes Behältnis, wo eine Zarge eingetaucht werden kann, wird einiges an Natronlauge benötigt. Ein Gasbrenner verbraucht da kaum Gas beim Abflammen.

Fazit: Holz-zagen lassen sich durch Abflammen schneller reinigen. Und sie sind robuster bei der Bearbeitung mit dem Stockmeißel.


 

Zeit und Gewicht sparen beim Transportieren und Wandern

Meist transportieren wir Honigzargen. Das Gewicht spielt hier eine wesentliche Rolle für die Handhabbarkeit. Wer nicht so schwer heben möchte der setzt auf Halbzargen oder auf die Teilung wie beim Ottenser Honigraum. Beim Transport hat die Kunststoffbeute wieder die Nase vorn, denn sie ist einfach deutlich leichter. Da die Kunsstoffbeuten auch etwas dicker ist, verbraucht sie jedoch auch mehr Platz auf dem Wanderwagen und im Honiglager.

Was auch wichtig ist sind gute Haltegriffe. Außengriffe sind hier mitunter besser zu greifen als eingelassene Griffe. Zumindest gibt es hier immer mal wieder Beschwerden in einigen Foren zu diesem Punkt. Außengriffe können bei enger Aufstellung und auf dem Wanderwagen allerdings sehr hinderlich sein. Insbesondere wenn man sie nicht weg klappen kann.

Da Honigzargen sehr schwer sein können, gibt es inzwischen verschiedene Gerätschaften um diese schneller Transportieren zu können. Oder auch einfach nur um sie anheben zu können. Hier gibt es von der Sackkarre bis zum Minikran so einige Lösungen. Das heran karren dieser Utensilien benötigt aber auch Zeit. Genauso wie das Weg räumen.

Fazit: geringeres Gewicht ist ein klarer Vorteil. Der zum einen über das Material, aber noch wesentlicher über die Größe der Zarge bestimmt wird.


Zeit sparen beim Bauen von Bienen-Zargen

Wer beim Zargen selber bauen Zeit sparen möchte, der sollte einen Beuten-Baussatz kaufen.  Das Zuschneiden der Zargen ist mit recht viel Aufwand verbunden. Das Zusammenschrauben geht dann schnell.

Wenn Du die Teile dennoch selbst sägst, ein kleiner Tipp von mir. Baue möglichst gleich mehrere Beuten und säge erst alle Teile und baue dann zusammen. Ich habe meine Beuten irgendwann in einer halben Stunde zusammengebaut, nachdem ich die Teile liegen hatte. Bei mehreren Beuten kommt man da schnell in Übung.


 

Streichen von BienenZargen

Die Zargen werden im Allgemeinen nur von Außen gestrichen. Auch Kunststoffbeuten müssen gestrichen werden. Denn sonst scheint das Licht bei den Griffmulden durch. Zudem verwittern sie ohne Anstrich auch wesentlich schneller und das Material wird porös. Als Farbe sollte „Bondex“ oder „Sikkens“ verwendet werden.  Auch Farben auf Basis von Naturharz oder Kunstharzlacke können verwendet werden. Die Verwitterung kommt hier vor allem durch starke Sonneneinstrahlung.

Wer gar nicht strichen möchte braucht entweder einen sehr großen Deckel oder ein Bienenhaus.

Für Holzbeuten kann Leinölfirnes verwendet werden. Dabei muss auf die Umweltverträglichkeit geachtet werden. Du musst den Anstrich 2-3 mal wiederholen. Auch später muss der Anstrich öfter mal wiederholt werden, je nachdem wie stark sie der Witterung ausgesetzt sind. Holz reagiert vor allem auch stärker auf Wasser.

Fazit: Kunststoffzargen sind was das Streichen anbelangt Zeitsparsamer, da sie nicht so oft gestrichen werden müssen.


 

Lagern von Bienen-Zargen

Hier ist wieder das Gewicht entscheidend. Mitunter kann man Stryroporbeuten auch wieder auseinander nehmen, da sie zusammengesteckt  sind. Damit lassen sie sich platzsparender Lagern.


 

Umsetzen von Bienenzargen, bzw. Bienen-zarge aufsetzen

Der Unterschied liegt hier in der Falz am unteren Rand. Die Falz ist gut, damit die Zarge gut sitzt. Aber wenn sie zu groß ist, dann kann die Zarge nicht gut über die andere geschoben werden. Was man tut um möglichst keine Bienen zu zerdrücken. Deswegen haben gute Zargen vorne und hinten eine leicht Falz. Die ist auch notwendig für die Kipp-probe. Wenn man auf Schwarmstimmung testet. Siehe auch Bienenbeute mit und ohne Falz (unter Bienenbeute)

Fazit: keine oder nur eine sehr kleine Falz, spart Zeit beim aufsetzen der Zarge. Da Du nicht so sehr darauf achten muss ob Du Bienen zerdrückst.


Wandern mit Bienenzargen

Bienenzargen zum Wandern sollten einen hohen Boden haben. Damit die Bienen Platz haben zum Atmen und Lüften. Wobei es hier weniger um die Zarge als vielmehr um den Boden der Beute geht. Die Zargen sollten gut auf dem Anhänger verzurrt werden können. Auch sollten sie ohne großen Aufwand aufgestellt werden können. Dabei ist darauf zu achten, dass sie sicher stehen, nicht gestohlen werden können und vor extremer Witterung geschützt sind.

Holz Zargen lassen sich einfacher verzurren, da sie nicht so einfach nachgeben. Auch kann man sie vor Ort mit einem Träger am Boden fest schrauben, was den Diebstahl etwas erschwert. Auch brauchen sie auf dem Wagen weniger Platz, da die Beutenwände nicht so dick sind. Je Nach Maß kann am Ende eine Beute mehr auf dem Wagen Platz finden. Auch gegen Sturm sind Holzbeuten besser gerüstet. Zum einen weil sie mehr Wind vertragen, zum anderen weil sie nicht so schnell kaputt gehen, wenn etwas darauf fällt.

Fazit: Meines Erachtens nach sind Holzzargen besser zum Wandern geeignet.


 

Schwarmverhinderung durchs die richtige Bienen-Zarge

Die Bienen schwärmen unter anderem, wenn die Bienenkönigin keine Platz mehr hat zum Eier legen. Der Wechsel von einer Wabe auf die andere ist für sie mitunter auch ein kleiner Sprung. Große Brutwaben wirken hier senkend auf die Schwarmstimmung. Weil die Königin lange genug Platz zum Eier legen hat. Insbesondere die Bienenrasse der Buckfast-Biene  mag große Brutraumzargen.

Das hängt zum einen am Rähmchenmaß (Dnm /Dadant) , aber auch für die Rähmchenmaße gibt es zum Beispiel Ausführungen mit der 1,5 fachen Höhe. Dies eignet sich gut zur Schwarmverhinderung. Nachteilig ist das der Wachskreislauf so schwieriger zu gestalten ist, da die frisch ausgebauten/ausgeschleuderten Honigwaben nicht einfach in den Brutraum gehängt werden können.


 

Geld sparen durch gebrauchte Bienenzargen beim Kauf und durch Selbstbau

Hier eine Auflistung der wesentlichsten Maßnahmen zum Geld sparen bei Bienen-zarten.

  1. gebrauchte Zarge kaufen
  2. Bienen-zarge selber bauen nach Bauanleitung für die Maße
  3. Bausatz kaufen

 

Gebrauchte Zargen kaufen

Wenn wir gebrauchte Zargen kaufen, sollte wir darauf achten, dass sie sie frei von Bienenkrankheiten sind. Das kannst Du zum Teil darüber gewährleisten, dass Du dir das Gesundheitszeugnis der Bienen zeigen lässt. Es wird meist für alle Völker am Stand gemacht. Bzw. Würden Krankheiten sich wohl ohnehin sofort ausbreiten. Bei schweren Bienenkrankheiten, werden die Beuten ohnehin schon von Amts wegen verbrannt.

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann sie aber vorher noch Mal mit Ätznatron behandeln, dass tötet einige Keime ab.

Kaufen kann man gebrauchte Zargen bei ebay.de/Kleinanzeigen bei den Kleinanzeigen der Imkerzeitschriften wie ADIZ oder auf einer speziellen Imkereihandels-Plattform wie Imkermarkt.de


 

Bienenzargen selber bauen nach Bauanleitung

Um eine Bauanleitung zu geben, muss man die korrekte Rähmchengröße haben. Am besten ist es, Du misst deine bisherigen Beuten einfach aus. Aber es finden sich auch im Netz eine Bauanleitung für die gängigsten Zargen-Arten.

Hier ein Video zur Bauanleitung der Hohenheimer Einfachbeute.

Video mit Bauanleitung und Maße für DNM Zarge

Bauanleitung für Langstroht und Dadant


 

Bausatz kaufen und Bienenzarge selber bauen

Einen günstigen Bausatz für Bienen-Zargen findest Du hier unter www.bienen-beute.de

Dass spart natürlich einiges an Geld. Etwas mehr als 50 Prozent zu einem Komplettsatz. Der Preis ist etwa 40 Euro. Eine Komplettbeute kostet etwa 100 Euro.


 

Viel Freude mit deinen Zargen wünscht ImkerpateImkerpate

 

 

 

 

 

 


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