Absperrgitter. Ein wichtiger Helfer der modernen Imkerei

Das Absperrgitter trennt in der Bienenbeute den Brutraum vom Honigraum. Eine Zarge ist meist mit zehn Waben bestückt, wobei der Brutraum aus zwei Zargen besteht. Damit hast Du 20 Waben im Brutraum, wobei zum Beispiel eine Zanderwabe 6000 Zellen hat.

Rechnet man jetzt hoch, dass die Königin 2000 Eier pro Tag legt und die Bienen alle drei Wochen schlüpfen. Dann sind das 42000 Eier für das gesamte Brutnest. Da würden eigentlich 10 Waben reichen. Die Bienen lagern jedoch am Rand vom Brutnest gerne Pollen und Honig ein. Bei guter Tracht kann der Platz dann plötzlich eng werden, da die Zellen dann mit Nektar gefüllt sind. Das würde zu Schwarmstimmung führen.

Vorteile vom Absperrgitter

  • Du kannst die Honigwaben schneller entnehmen, wenn Du nicht jede Wabe auf Brut prüfen musst. Das beschleunigt die Honigernte. Bei Einsatz einer Bienenflucht müssten nicht mal alle Waben zur Entnahme am Bienenstand angefasst werden. Es reicht ggf. die Zarge zu entnehmen. Würde das Absperrgitter fehlen und Brut auf der Wabe sein, müsste sie in der Zarge verbleiben auch wenn sie mit zwei Kilo Honig gefüllt sein sollte, solange bis die Brut geschlüpft ist.
  • Wenn das Bienenvolk in Schwarmstimmung ist, dann musst Du ohne Absperrgitter alle Waben auf Weiselzellen kontrollieren. Insbesondere wenn Du die Weiselzellen ausbrechen möchtest. Bei Einsatz eines Absperrgitters sind das mindestens 10 Waben weniger. Es müssen also weniger Waben auf Weiselzellen kontrolliert werden.
  • Wenn die Bienen bei der Honigernte vor die Bienenbeute gekehrt werden, besteht kein Risiko die Königin zu verlieren. Wird kein Absperrgitter verwendet, ist in so einem Fall eine Aufstiegshilfe zu verwenden. Beim abkehren in die Bienenbeute würden die Bienen nur unnötig in Unruhe versetzt. Denn da die Bienen auf die Waben zurück krabbeln, würdest Du sie mehrfach abkehren müssen. Das macht die Bienen aggressiv und deshalb minimiert ein Absperrgitter Stiche.
  • Absperrgitter unterstützen zudem das Ernten von Sortenhonigen. Da Zwischentrachten schneller geschleudert werden können. So vermischt sich zum Beispiel die Blütentracht nicht mit einer Tracht aus Honigtau (z.B. Waldhonig). Das ist wichtig, da ein Mischhonig einen geringeren Preis erzielt.
  • Es hilft die Waben vor Wachsmotten zu schützen. Denn mit dem Absperrgitter kannst Du leere Waben im Volk belassen und trotzdem das Volk dort halten wo es sein soll. Die Bienen würden die leeren Waben immer noch von Wachsmotten frei halten. Würden die Waben ins Lager gebracht werden, würden dort die Wachsmottenlarvern darüber herfallen.
  • Wenn im Honigraum immer nur unbebrütete Waben verwendet werden, um Honig zu gewinnen. Dann kannst Du mit Heißluft entdeckeln Das geht leichter als mit der Entdeckelungsgabel. Unbebrütete Waben sind jedoch weniger stabil als bebrütete. Beim Schleudern kann es daher leicht(er) zu Wabenbruch kommen.
  • Wenn kein Absperrgitter eingelegt wurde, zieht das Volk automatisch mit der Zeit nach oben. Das passiert auch bei schlechtem Wetter.  Auch wenn anschließend eine gute Tracht einsetzt, kann die Brut nicht sofort nach unten geführt werden. Das Volk wächst eher in die Breite als dass es wieder nach unten geht.

Worauf zu achten ist beim Arbeiten mit dem Absperrgitter

Wenn du eine Bienenflucht nutzt um die Honigernte zu beschleunigen, musst Du darauf achten dass im Honigraum tatsächlich nicht die Königin ist. Sonst würden die Bienen den Honigraum nicht verlassen und die Königin würde auch die Honigwaben bestiften, wenn sie leere Zellen findet.

Alternativen zum Absperrgitter

Es gibt Imker die ohne Absperrgitter imkern, um dem natürlichen Verhalten der Biene keine Hindernisse in den Weg zu werfen. Nach dieser Philosophie weis das Volk am besten was es braucht. Eingriffe vom Imker sind eher Nachteilig. Das Volk so natürlich wie möglich zu halten, ist auch eine Maßnahme zur Varroabekämpfung.

 

Viel Freude mit dem Absperrgitter… Dein online Imkerpate.


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